Nasse Wetterfolgen: Obstbauern am Bodensee kämpfen mit Verlusten und Krankheiten

Das regnerische und feuchte Wetter der vergangenen Wochen hat negative Auswirkungen auf die Obstbäume und -kulturen entlang des Bodensees. Insbesondere bei Frühkirschen, Mais und Grünland sind Schäden zu verzeichnen. Franz Schönberger vom Bauernverband Allgäu-Oberschwaben berichtet, dass Äcker und Wiesen im Bodenseekreis vielerorts noch verschlammt sind. Die Gräser hätten wie ein Kamm gewirkt und Holz sowie Äste seien auf den Wiesen zurückgeblieben. Dies führt dazu, dass das Futter für das Milchvieh verloren geht, da eine weitere Mahd nicht mehr möglich ist. Darüber hinaus hat der Ackerbau, insbesondere Mais, stark unter der Nässe gelitten. Die Böden haben sich durch die Wassermassen verklebt, wodurch kein Sauerstoff mehr an die Pflanzen gelangen kann. Die Sonne und der Wind tragen dazu bei, dass die obere Schicht der Äcker so hart wie Beton wird und keine Luft mehr passieren kann.

Die Obstbauern entlang des Bodensees spüren ebenfalls die Folgen des anhaltenden Regens. Manfred Büchele vom Kompetenzzentrum Obstbau in Bavendorf warnt vor einem hohen Pilzdruck bei Apfel- und Birnenbäumen aufgrund der Feuchtigkeit. Der Regen hat Pflanzenschutzmittel abgewaschen und bereits erste Verluste verursacht, zum Beispiel sind etwa 20 Prozent der Frühkirschen geplatzt. Die hohe Luftfeuchtigkeit und der Wassergehalt im Boden führen dazu, dass die Kirschen platzen, wenn sie kein Regendach haben. Auch die Erdbeeren sind stark gefährdet, da sie bei zu viel Regen nicht mehr zu retten sind. Büchele hofft nun auf sonnigere Tage im Juni und Juli, da die Sonne wichtig für den Geschmack und das Wachstum der Früchte ist.

Angesichts der zunehmenden Unwetter hat der Hopfenpflanzerverband seine Forderung nach einer Mehrgefahrenversicherung erneuert. Diese Versicherung, die in anderen EU-Ländern bereits existiert, würde es den Bauern ermöglichen, sich gegen die zunehmenden Gefahren des Klimawandels abzusichern, gefördert vom Staat. Damit könnten die Landwirte besser auf die Herausforderungen reagieren, die das wechselhafte Wetter mit sich bringt.