Die Luftqualität am Bodensee hat in letzter Zeit besorgniserregende Werte erreicht. In Friedrichshafen wurde am Dienstag um 15 Uhr ein sehr schlechter Luftqualitätsindex gemessen, welcher die höchste Stufe im Luftqualitätsindex erreicht hat. Laut der Schwäbischen Zeitung betrugen die Schadstoffkonzentrationen zum genannten Zeitpunkt: 23 µg/m³ Stickstoffdioxid, 9 µg/m³ Ozon, 56 µg/m³ Feinstaub (PM10) und 54 µg/m³ Feinstaub (PM2,5).

Im Vergleich dazu lagen die Werte zwischen Weihnachten und Silvester bei 3 bis 24 µg/m³. Insbesondere am 1. Januar 2025 stieg der Wert für Feinstaub drastisch auf 183 µg/m³. Die anhaltend hohen Werte sind auf eine stabile Hochdruckwetterlage zurückzuführen. Wetterexperte Roland Roth erklärt, dass eine warme Luftschicht über einer feucht-kalten Nebelschicht lag, wodurch ein ausreichender Luftaustausch verhindert wurde. Dies sorgte für eine zusätzliche Belastung, da Nebel wie ein „Deckel auf dem Topf“ wirkt.

Prognose und Verbesserung der Luftqualität

Die Wetterlage könnte sich jedoch bald ändern. Laut Roth wird ab Mittwoch mit einer Umstellung des Wetters zu rechnen sein. Es werden mildere Temperaturen von etwa 10 Grad und Niederschläge vorhergesagt, die in Verbindung mit Wind eine Verbesserung der Luftqualität mit sich bringen könnten. Der Tiefdruckeinfluss der letzten Tage brachte zwar wenig Wind, jedoch etwas Regen, was die Luftqualität vorübergehend verbessern sollte.

Die Luftqualität in Europa ist nicht nur ein lokales, sondern ein globales Problem. Das European Air Quality Index (EAQI), das von der Europäischen Umweltagentur und der Europäischen Kommission eingeführt wurde, bietet aktuelle Informationen über die Luftqualität in Europa. Es basiert auf Messungen von über 2.000 Überwachungsstationen und deckt fünf relevante Schadstoffe ab, darunter auch Feinstaub und Stickstoffdioxid. Eine interaktive Landkarte ermöglicht es den Nutzern, aktuelle Daten zu erhalten und lokal zu suchen.

Gesundheitsauswirkungen der Luftverschmutzung

Angesichts der alarmierenden Daten ist es wichtig, sich auch der gesundheitlichen Auswirkungen bewusst zu sein. Laut der Air Quality Index (AQI) Skala wird die Luftqualität in Echtzeit bewertet. Sie reicht von „Gut“ bis „Gefährlich“, wobei Werte über 150 als ungesund gelten. Personen mit Atemwegserkrankungen oder empfindlichen Gesundheitszuständen werden dringend zu vermeiden, sich in belasteten Gebieten im Freien zu betätigen.

Trotz der aktuellen Warnungen ist es an der Zeit, dass sowohl die Bürger als auch die politischen Entscheidungsträger auf die anhaltende Problematik der Luftverschmutzung aufmerksam werden. Karmenu Vella, der EU-Kommissar, betont die Notwendigkeit, Bürger über die Luftqualität zu informieren, um geeignete Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen.