Der diesjährige Schwärmflug des Buchdruckers, der Anfang April aufgrund der ungewöhnlich sommerlichen Temperaturen in Baden-Württemberg stattfand, markiert einen historisch frühen Beginn der Borkenkäferaktivität. Diese ungewöhnliche Entwicklung lässt Experten vermuten, dass in diesem Jahr mit drei Generationen des Borkenkäfers zu rechnen ist, was eine erhöhte Bedrohung für die Wälder darstellt.
Angesichts dieser Warnzeichen sind alle Waldbesitzer dringend aufgefordert, ihre Waldgebiete auf Borkenkäferbefall zu kontrollieren und befallene Bäume umgehend zu behandeln. Das örtliche Kreisforstamt hat klare Fristen gesetzt: Bis zum 30. Juni 2024 müssen die notwendigen Maßnahmen zur Aufarbeitung und Abtransport befallener Bäume abgeschlossen sein, um das Potenzial für die Vermehrung der Schädlinge einzudämmen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt den Bäumen, die über den Winter durch Windwürfe oder Schneedruck beschädigt wurden. Diese stellen potenzielle Nistplätze für die Borkenkäfer dar und müssen priorisiert kontrolliert und entfernt werden. Auch bereits im letzten Jahr von Käfern befallene Stellen erfordern erneute Inspektionen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Die Eigenverantwortung der Waldbesitzer bei der Kontrolle und Aufarbeitung von befallenen Bäumen wird dabei betont. Es wird empfohlen, die Waldbestände alle zwei Wochen zu überprüfen, insbesondere auf Schäden durch Schneedruck oder Sturmwürfe. Eine frühzeitige Kontrolle an den Südrändern von Käfernestern aus dem Vorjahr kann dabei helfen, frühzeitig Infektionen zu erkennen.
Für Waldbesitzer, die Hilfe bei den erforderlichen Maßnahmen benötigen, stehen die örtlich zuständigen Revierleitenden als Ansprechpartner zur Verfügung. Zudem wird auf einen neuen Informationsflyer der Forstlichen Versuchsanstalt (FVA) hingewiesen, der detaillierte Anleitungen zur Prävention und Bekämpfung des Borkenkäfers bietet und online verfügbar ist.