Die Feuerwehr Laupheim hat kürzlich begonnen, eigene Notfallseelsorgerinnen innerhalb der Organisation bereitzustellen. Diese neue Sondereinheit trägt den Namen Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV-E) und soll den Feuerwehrleuten helfen, belastende Einsätze zu verarbeiten. Der Kommandant Andreas Bochtler betont, dass die Bewältigung außergewöhnlicher Belastungen individuell unterschiedlich verläuft und einige Einsatzkräfte Unterstützung benötigen, um mit den psychischen Auswirkungen umzugehen.
Um sicherzustellen, dass die Feuerwehr gut aufgestellt ist, wurden vier Frauen als Notfallseelsorgerinnen in Laupheim eingestellt. Diese Frauen verfügen über Erfahrung im aktiven Feuerwehrdienst und haben persönlich Herausforderungen erlebt, denen ihre Kameraden gegenüberstehen könnten. Zu den Aufgaben der Notfallseelsorgerinnen gehört die Beratung und Unterstützung von Einsatzkräften sowie deren Angehörigen bei Bedarf.
Unter den Frauen befinden sich erfahrene Fachkräfte wie Sigrun Hanel, die über 18 Jahre in der Notfallseelsorge im Landkreis Biberach tätig war. Eine weitere Seelsorgerin, Britta Stöferle, erklärte, dass besonders belastende Situationen bei Einsätzen in der Feuerwehr zu psychischen Beeinträchtigungen führen können. Die Frauen betonen die Bedeutung eines stabilen sozialen Umfelds für die Verarbeitung von Belastungen und bieten Unterstützung durch Zuhören, Empathie und gegebenenfalls die Vermittlung zu professioneller Hilfe an.
Das Konzept der PSNV-E in Laupheim umfasst auch präventive Maßnahmen, um den Feuerwehrleuten zu helfen, psychische Belastungen zu bewältigen. Die Seelsorgerinnen nehmen an Ausbildungen und Übungen teil, um mögliche Belastungen zu identifizieren. Bisher hat das PSNV-Team gute Resonanz innerhalb der Feuerwehr erhalten, was zeigt, dass der Bedarf an psychosozialer Unterstützung vorhanden ist. Andreas Bochtler unterstützt die Maßnahme und betont, dass es keine Schwäche ist, Hilfe anzunehmen, sondern im Gegenteil ein Zeichen von Stärke.