Die Bevölkerung im Landkreis Biberach wird bis 2040 voraussichtlich um etwa 11,5 Prozent wachsen, so das Ergebnis des „Wegweiser Kommune“ der Bertelsmann-Stiftung. Dieser Anstieg positioniert den Landkreis gemeinsam mit Mühldorf am Inn und Kelheim (beide in Bayern) an der Spitze aller Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland. Im Rahmen einer Bevölkerungsvorausberechnung bis 2040 für die gesamte Bundesrepublik wird erwartet, dass die Bevölkerungszahl insgesamt um 0,6 Prozent ansteigen wird.
Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland bis 2040 zeigt eine ungleiche Verteilung auf die Bundesländer. Während Bevölkerungsrückgänge in den östlichen Bundesländern und im Saarland zu erwarten sind, rechnen die anderen Bundesländer mit Zuwächsen in der Bevölkerungszahl bis 2040. In Baden-Württemberg wird laut dem „Wegweiser Kommune“ ein deutlicher Anstieg der Bevölkerungszahl prognostiziert, mit einem erwarteten Zuwachs von etwa 510.000 Personen (plus 4,6 Prozent) auf insgesamt 11,61 Millionen Personen bis 2040.
Innerhalb Baden-Württembergs wird besonders im Landkreis Biberach ein prozentual zweistelliges Bevölkerungswachstum erwartet. Mit einem Zuwachs von 11,5 Prozent ist der Landkreis Spitzenreiter in der Region. Die Einwohnerzahl soll von rund 202.300 im Jahr 2020 auf 225.400 im Jahr 2040 steigen. Im Vergleich dazu zeigen die Nachbarkreise Alb-Donau, Ulm, Ravensburg, Sigmaringen, Unterallgäu und Memmingen unterschiedliche Prozentwerte des Bevölkerungswachstums.
Die positiven Zukunftsaussichten des Landkreises Biberach werden vor allem durch einen deutlich positiven Wanderungssaldo bestimmt, wie Hannah Amsbeck von der Bertelsmann-Stiftung betont. Dies bedeutet, dass mehr Menschen in den Landkreis ziehen als wegziehen. Hinzu kommt ein weiterhin positiver natürlicher Saldo bis 2035, bei dem mehr Menschen geboren als sterben werden. Diese beiden Faktoren, Wanderungssaldo und natürlicher Saldo, tragen maßgeblich zum starken Bevölkerungsanstieg im Landkreis Biberach bei.
Die Auswirkungen auf die Altersstruktur der Bevölkerung zeigen ebenfalls eine zügige Alterung. Der Medianalteranstieg in Baden-Württemberg wird bis 2040 voraussichtlich fast zwei Jahre betragen und bei 46,4 Jahren liegen. Im Vergleich dazu wird das Medianalter in Deutschland insgesamt bei 47,1 Jahren erwartet. Der Landkreis Biberach wird mit einem Medianalter von 45,8 Jahren zu den „jüngeren“ Landkreisen zählen. Weitere Vergleiche zeigen, dass die Bevölkerung von Heidelberg 2040 mit 37,1 Jahren am jüngsten und die Bevölkerung von Baden-Baden und dem Zollernalbkreis mit 50,5 bzw. 50,4 Jahren am ältesten sein wird.