Der Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg setzt verstärkt auf Weiterbildung und die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) sowie Green Skills. In einer Pressemitteilung vom 26. Februar 2025 wird berichtet, dass die Weiterbildungsoffensive WEITER.mit.BILDUNG@BW im fünften Jahr fortgeführt wird. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Wichtigkeit von Weiterbildung für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes betont.

Bei der Sitzung des Ministerrats am 25. Februar informierten die Ministerien für Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft über den aktuellen Stand ihrer Maßnahmen. Eine zentrale Neuerung ist ein innovativer Kursfinder, der Künstliche Intelligenz nutzt, um bei der Suche nach passenden Weiterbildungsangeboten zu unterstützen. Dieser Kursfinder soll eine wertvolle Ergänzung zu klassischen Beratungsangeboten darstellen und ist seit Oktober 2024 in der Testphase.

Fokus auf nachhaltige Ausbildung

Die Bedeutung von Green Skills wird immer deutlicher, da Unternehmen sich den Herausforderungen von Megatrends wie Digitalisierung, Dekarbonisierung und dem demografischen Wandel stellen müssen. Laut globalupskill.de gewinnen Themen wie nachhaltige Unternehmensführung und Nachhaltigkeitsberichterstattung zunehmend an Relevanz, vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Die Notwendigkeit qualifizierter Fachkräfte steigt, um die Transformation zu Klimaneutralität und nachhaltiger Wertschöpfung zu bewältigen.

Green Skills umfassen nicht nur fachliche und digitale Kompetenzen, sondern auch systemisches Denken sowie kooperative und kommunikative Fähigkeiten. Unternehmen werden unterstützt, die erforderlichen Kompetenzen zu identifizieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese Entwicklungen sind auch Teil der Projekte des Wirtschaftsministeriums, wie „WEITER.mit.FUTURE_SKILLS@BW“ und „Weiterbildung.an.Lernfabriken@BW“.

Die Rolle der Künstlichen Intelligenz

Die Integration von KI in die Weiterbildung wird durch eine Studie der IU Internationale Hochschule unterstützt, die Chancen und Risiken von KI in der beruflichen Weiterbildung beleuchtet. LinkedIn zeigt auf, dass Unternehmen ihre Zukunftsstrategien überdenken müssen, um den Anforderungen der KI gerecht zu werden. Bisherige Weiterbildungsziele sollten kritisch hinterfragt und angepasst werden, um die menschliche Intelligenz zu fördern, wo KI Schwächen aufweist, beispielsweise in kreativen und emotionalen Kompetenzen.

Die Studie fordert außerdem neue Weiterbildungsmethoden, um eine „optimierte Belegschaft“ zu schaffen. Dies beinhaltet, dass Mitarbeitende sich regelmäßig neu orientieren und ihre Fähigkeiten anpassen müssen, da die Geschwindigkeit der KI in der betrieblichen Weiterbildung schwer zu erreichen ist. Hierbei liegt der Fokus auf Kompetenzen, die nicht im Wettbewerb mit KI stehen, und die den Unterschied zwischen maschinellem Lernen und menschlichem Denken herausstellen.

Die Weiterbildungsoffensive in Baden-Württemberg umfasst auch spezifische Maßnahmen zur Förderung überfachlicher Zukunftskompetenzen und arbeitsorientierter Grundbildung. Projekte wie das „Grundbildungsnetzwerk Bodensee” bieten gezielte Unterstützung für gering literalisierte Personen. Zudem soll bis Ende 2025 eine digitale Plattform mit über 900 Weiterbildungsangeboten zur Verfügung stehen, die die digitale und nachhaltige Entwicklung vorantreibt.

Insgesamt wird deutlich, dass die Landesregierung von Baden-Württemberg erhebliche Summen in die Weiterbildung investiert, um langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu gewährleisten. Bis 2024 stehen dafür 40 Millionen Euro zur Verfügung, mit einer möglichen Verlängerung bis Ende 2025.