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Wolfsschutz im Schwarzwald: Kommunalpolitiker fordern Abschuss von Problemtieren

Mit einer Resolution zum Abschuss von sogenannten Problemwölfen wollen Kommunalpolitiker aus dem Schwarzwald Druck auf Land und Bund machen. Vertreter der grün-schwarzen Landesregierung und der Fraktionen von Grünen und CDU sicherten ihnen am Dienstag in Stuttgart auch zu, das Anliegen ernstzunehmen. Allerdings sind die rechtlichen Vorgaben für den Abschuss der streng geschützten Art hoch. Eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern arbeitet derzeit an einer Definition, wann die Zahl der Risse, die einem Wolf zuzurechnen sind, als erhöht einzustufen ist.

Aktuell gibt es in Baden-Württemberg drei sesshafte Wölfe: zwei im Nordschwarzwald und einen im Südschwarzwald. Bislang gab es noch keinen angeordneten Abschuss. Berufsjäger würden den Abschuss übernehmen, anonym bleiben, um Morddrohungen zu vermeiden. Vor einem solchen Abschuss gibt es Fristen für etwaige Einsprüche.

Die Resolution der 35 Bürgermeister und Bürgermeisterinnen aus dem Unesco-Biosphärengebiet Schwarzwald und der umliegenden Regionen fordert unter anderem, dass die Landesregierung die Voraussetzung schafft, um „Problemwölfe“ umgehend jagen zu können. Eine Entnahme nach einem Übergriff auf Nutztiere sei dem aktuellen Recht zufolge nicht möglich und würde vor Gericht nicht bestehen. Die Resolution richtet sich auch an die Bundesregierung und fordert Maßnahmen zur Regulierung der Wolfspopulation und zur Verhinderung des Wachstums der Bestände.

Der Bürgermeister von Schönau im Schwarzwald, Peter Schelshorn (CDU), kündigte an, dass es auch eine Petition geben soll. Er betonte, dass es nicht darum gehe, den Schwarzwald frei von Wölfen zu machen, sondern um ein vernünftiges Miteinander. Landwirtschaftsminister Peter Hauk ergänzte, dass niemand an die Ausrottung des Wolfs denke. Es sei jedoch wichtig, die Offenhaltung der Landschaft und die nachhaltige Bewirtschaftung der Kulturlandschaft im Schwarzwald zu gewährleisten.

Die Diskussion um Wölfe in Baden-Württemberg zeigt die wachsenden Konflikte zwischen Mensch und Natur. Weitere Maßnahmen sollen dazu beitragen, ein ausgewogenes Zusammenleben zu erreichen, während gleichzeitig der Schutz der Tier- und Pflanzenwelt gewährleistet wird.

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