Vor den Kommunal- und Europawahlen in Baden-Württemberg müssen Ehrenamtliche, die im Wahlkampf aktiv sind, mit zunehmender Unzufriedenheit und Aggressivität von Bürgern umgehen. Lennart Christ, Wahlkampfberater der CDU, empfiehlt den Ehrenamtlichen, die an den Wahlkampfständen arbeiten, eine ruhige und zurückhaltende Haltung einzunehmen. Er betont die Bedeutung, nicht auf Provokationen einzugehen und versucht, mögliche Konflikte zu vermeiden. Christ, der selbst als Kandidat für den Gemeinderat in Mannheim tätig ist, leitete erfolgreich den Wahlkampf des aktuellen CDU-Oberbürgermeisters Christian Specht.
Empfohlen wird zudem, dass Ehrenamtliche nie alleine an Wahlkampfständen agieren sollten, sondern stets in Begleitung von Parteifreunden. Durch die Präsenz von mehreren Personen fühlt man sich sicherer und kann im Bedarfsfall schneller Unterstützung erhalten. Sollte es dennoch zu aggressivem Verhalten kommen, rät Christ dazu, umgehend die Polizei hinzuzuziehen.
Gemäß Angaben des Innenministeriums gab es bis zum 21. Mai im Rahmen der Kommunal- und Europawahl eine niedrige dreistellige Anzahl von Straftaten. Diese konzentrierten sich hauptsächlich auf Sachbeschädigungen, insbesondere auf beschädigte und gestohlene Wahlplakate. Darüber hinaus wurden nur wenige Fälle von Körperverletzungen registriert.
In Deutschland kam es in den letzten Wochen vermehrt zu Angriffen auf Politiker und Politikerinnen sowie zur Beschädigung von Wahlplakaten. Beispielsweise wurde in Dresden ein SPD-Wahlkämpfer krankenhausreif geschlagen und in Berlin gab es einen tätlichen Angriff auf die Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD). Angesichts dieser Vorfälle betonen Experten wie Christ die Wichtigkeit von Deeskalationstrainings und einer besonnenen Herangehensweise im Umgang mit Konfliktsituationen während des Wahlkampfs.
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