Aktuell werden in Baden-Württemberg 1274 Menschen vermisst, wobei eine besorgniserregend hohe Anzahl Kinder und Jugendliche umfasst. Laut Angaben des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg vom Stichtag 30. April fehlen 231 Kinder unter 14 Jahren und 533 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren. Zusätzlich sind 510 Erwachsene unter den Vermissten. Die Daten des LKA zeigen, dass die Vermissten in verschiedene Kategorien fallen, darunter Kindesentziehungen, Entweichungen aus Heimen, Streuner, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Verdacht auf hilflose Lage, Suizidabsicht und mögliche Opfer von Straftaten.
Die älteste aktive Vermisstenfahndung in Baden-Württemberg reicht fast 60 Jahre zurück, mit dem ältesten Fall aus dem Jahr 1965. Ein weiterer tragischer Vermisstenfall ist der von Scarlett S., einer 26-jährigen Frau aus Bad Lippspringe in Nordrhein-Westfalen, die im September 2020 während einer Wandertour im Schwarzwald verschwunden ist. Obwohl umfangreiche Suchmaßnahmen durchgeführt wurden, bleibt ihr Verbleib bis heute unbekannt.
Ein weiteres rätselhaftes Vermissten-Drama ereignete sich 2023 mit Jasmin M. aus Eigeltingen. Seit dem 19. Februar 2023 wird Jasmin M. vermisst, und die Polizei schließt ein mögliches Gewaltverbrechen nicht aus. Ihr ehemaliger Partner geriet in den Fokus der Ermittlungen und wurde wegen des dringenden Verdachts, in den Fall verwickelt zu sein, festgenommen. Trotz eingehender Ermittlungen und eines Gerichtsverfahrens gegen ihn konnte die Polizei keine Leiche finden. Das Gericht verurteilte den Ex-Partner von Jasmin M. zu acht Jahren Haft, obwohl der Verbleib von Jasmin M. weiterhin ein Rätsel bleibt.