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Verheerende Auswirkungen: Der Japankäfer bedroht den Wein- und Obstbau in Süddeutschland

Im Jahr 2021 wurde in Freiburg erstmals ein Japankäfer in einer Falle entdeckt, was darauf hindeutete, dass er als blinder Passagier aus dem Befallsgebiet in Oberitalien eingeschleppt wurde. Weitere Einzelfunde entlang von Hauptverkehrsachsen in den Jahren 2022 und 2023 bestätigten diese Vermutung. Bislang gab es in Baden-Württemberg jedoch keine gehäuften Fänge, die auf eine Population oder Ansiedlung hindeuten würden.

Der Japankäfer hat sich in den letzten Jahren sowohl in Italien als auch in der Schweiz stark ausgebreitet. Das Befallsgebiet in Oberitalien erstreckt sich auf knapp 33.000 Quadratkilometer und wächst jährlich um ca. 7 bis 10 Kilometer trotz Bekämpfungs- und Quarantänemaßnahmen. In der Schweiz gibt es ebenfalls Befallsgebiete im Tessin, Wallis und in Kloten nahe Zürich, wobei letzteres noch Hoffnung auf Tilgung des Befalls bietet.

Die wirtschaftlichen Schäden in Norditalien konzentrieren sich vor allem auf Sonderkulturen und den Gartenbau. Im Weinbau und bei Beerenobst sind erhebliche Schäden durch den Fraß der adulten Käfer zu erwarten, was zu zusätzlichen Insektizid-Anwendungen und möglicherweise Einnetzungen führen könnte. Die Larven des Japankäfers schädigen zudem regelmäßig bewässerte Rasenflächen und können die Produktion von Rollrasen und Containerware in Baumschulen erheblich beeinträchtigen.

Eine mögliche Einschleppung und Ansiedelung des Japankäfers in Baden-Württemberg würde sowohl in der Landwirtschaft als auch im Gartenbau erhebliche Schäden verursachen. Der Einsatz von Insektiziden müsste dauerhaft erhöht werden, und Maßnahmen wie intensivere Bodenbearbeitung und Verzicht auf Bewässerung könnten die Produktion erschweren und den Naturhaushalt negativ beeinflussen. Daher ist es entscheidend, eine Einschleppung und Ansiedelung zu verhindern.

Die frühe Entdeckung und gezielte Bekämpfung des Japankäfers sind entscheidend für eine mögliche Tilgung. Jeder kann dazu beitragen, indem verdächtige Käfer gefangen und fotografiert werden. Bei Bestätigung der Verdachtsfälle kann dies an das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg geschickt werden, um eine schnelle Reaktion zu ermöglichen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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