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Probleme bei der Stuttgarter Ausländerbehörde: Rechtsanwalt kritisiert träge Bearbeitung

Die Ausländerbehörde in Stuttgart sieht sich monatlich mit der Bearbeitung von 5.000 Anfragen konfrontiert. Sowohl die Betroffenen als auch Arbeitgeber und der Anwalt Engin Sanli zeigen sich besorgt über die anhaltend unzureichende Situation. Sanli hat kürzlich einen Beschwerdebrief an den Stuttgarter Oberbürgermeister und das Regierungspräsidium verfasst, in dem er die langsame Reaktionszeit der Behörde kritisiert. Dokumente wie Aufenthaltstitel können nicht abgeholt werden, da es an Terminen mangelt und wichtige Anfragen nicht beantwortet werden.

Besonders hervorgehoben wird ein Fall der Familienzusammenführung, bei dem die deutsche Botschaft aufgrund fehlender Reaktionen der Ausländerbehörde ein Visum ablehnte. Dieser Zustand wird als inakzeptabel sowohl für die Betroffenen als auch für die Stadt selbst beschrieben. Die lange Wartezeit und Ineffizienz der Behörde führen dazu, dass Menschen nun virtuell statt physisch vor der Behörde warten.

Die Geschichte von Khouloud Zellama, einer aus Tunesien stammenden Krankenpflegerin, verdeutlicht die Frustration vieler im Warteprozess. Nach sechs Jahren in Deutschland wartet sie seit 14 Monaten darauf, arbeiten zu können. Trotz eines gefundenen Arbeitsplatzes fehlt die erforderliche Genehmigung, und sie bezieht nun Arbeitslosengeld. Ähnliche Herausforderungen erlebt auch der Radiologe Bernd Erdtmann, der exemplarisch die verschwendeten Steuergelder durch die langen Bearbeitungszeiten und fehlende Arbeitsgenehmigungen aufzeigt.

Die Stadt Stuttgart reagiert auf die Kritik und Unterbesetzung im Amt für öffentliche Ordnung. Aktuell sind 30% der Stellen nicht besetzt, was zu Verzögerungen führt. Maßnahmen zur Verbesserung der Willkommenskultur und Kundenbetreuung werden mittel- und langfristig umgesetzt. Sanli fordert eine schnellere Digitalisierung der Akten und bessere Organisationsstrukturen, um die Effizienz zu steigern und angemessene Löhne anzubieten.

Zellama hofft auf einen Notfalltermin, da ihre Fiktionsbescheinigung bald ausläuft. Sie betont den fehlenden Empfang einer Willkommenskultur in der Behörde. Trotz der Hürden glaubt sie weiterhin an eine Zukunft in Deutschland für sich und ihren Ehemann, der auf sein Visum wartet.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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