Baden-Baden

Preisanstieg bei badischem Wein: Ein Aufschrei der Liebhaber

Steigende Preise für badischen Wein in Restaurants, die nun über 10 Euro pro Viertel kosten, alarmieren Weinliebhaber und Winzer in Baden-Württemberg, da dies die lokale Weinproduktion gefährdet und ausländische Sorten bevorzugt werden, was Auswirkungen auf den regionalen Tourismus haben könnte.

Stand: 27.07.2024 16:41 Uhr

Der Preisanstieg beeinflusst die Region

Die steigenden Preise für badischen Wein in Restaurants sorgen sowohl bei Weinliebhabern als auch bei heimischen Winzern für Besorgnis. In vielen Gastronomiebetrieben kostet ein Viertel regionalen Weines über 10 Euro, was die Akzeptanz der Verbraucher gefährdet. Diese Entwicklung könnte dazu führen, dass regionale Weine aus der Gunst der Gäste fallen und durch günstigere ausländische Alternativen verdrängt werden.

Die Bedeutung der regionalen Weinwirtschaft

Die Weinanbaugebiete in Baden-Württemberg, insbesondere der Kaiserstuhl und die Ortenau, spielen eine wichtige Rolle in der deutschen Weinproduktion. Winfried Köninger von der Ortenauer Weinbruderschaft betont die Notwendigkeit, regionale Weine zu fördern, um Tourismus und lokale Wirtschaft zu unterstützen. „Nicht zuletzt seien die steigenden Preise auch schädlich für die heimischen Winzerinnen und Winzer“, warnt er und fügt hinzu, dass der hohe Preis die Kaufentscheidung der Gäste negativ beeinflussen könnte.

Verfügbare Alternativen zu teuren Weinen

In contrast dazu bietet das Weinhotel „Pfeffer und Salz“ in Gengenbach, geleitet von Küchenchef Klaus Armbruster, einen Viertel Wein bereits ab 7 Euro an. „Man muss nicht immer nach der höchsten Kategorie greifen, um die Weine offen auszuschenken“, erklärt er und zeigt damit, dass es auch bei gehobener Küche preiswerte Optionen gibt. Dies könnte eine Antwort auf die steigenden Preise in anderen Gastronomiebetrieben sein und versucht, ein breiteres Publikum anzusprechen.

Die Herausforderung der ausländischen Weine

Ein weiteres Problem stellt die Tatsache dar, dass ausländische Weine in den Speisekarten vieler Restaurants überrepräsentiert sind. Oft findet man mehr ausländische Weine als regionale Vetreter, was Köninger kritisch sieht. Besonders in Oberbayern sind badische Weine teils günstiger erhältlich, was die heimischen Anbieter unter Druck setzt. Diese Entwicklung könnte sich nicht nur auf den Absatz auswirken, sondern auch den Stolz der Region untergraben.

Die Folgen für den heimischen Tourismus

Die Preispolitik von Restaurants hat nicht nur Auswirkungen auf die Weinwirtschaft selbst, sondern auch auf den regionalen Tourismus. Ein hoher Preis für lokale Weine könnte potenzielle Besucher abschrecken. Die Gastronomie ist ein wesentlicher Bestandteil des touristischen Angebots in Baden-Württemberg, und die Entscheidung, in lokale Weine zu investieren, könnte entscheidend sein, um den Tourismus zu fördern.

Sendung am Sa., 27.7.2024 19:30 Uhr, SWR Aktuell Baden-Württemberg, SWR BW

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