Baden-BadenLindau (Bodensee)

Klimawandel im Bodensee: Temperaturanstieg gefährdet Fischbestand und Ökosystem

Der Bodensee, eines der größten Binnengewässer Europas, zeigt deutliche Anzeichen von Erwärmung im Laufe der Jahre. Eine Analyse durch das Seeforschungsinstitut Langenargen hat ergeben, dass die Wassertemperatur an der Oberfläche des Sees im Jahr 2022 einen Höchstwert von 14,1 Grad erreichte. Im Vergleich zum Durchschnittswert von 13,6 Grad im Vorjahr zeigt sich eine klare Tendenz zu wärmerem Wasser.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Bodensee sind vielfältig und reichen von der Beeinflussung der Wasserchemie bis hin zur Veränderung der Artenzusammensetzung und der Nahrungsnetze im Ökosystem des Sees. Eine Erwärmung des Sees führt zu einem schwachen Austausch von Tiefenwasser mit Oberflächenwasser, was wiederum zu einem verringerten Sauerstofftransport in die Tiefe und einer reduzierten Versorgung mit Nährstoffen führen kann.

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Das „Seewandel“-Projekt, das bis 2026 läuft, zielt darauf ab, die Auswirkungen des Klimawandels auf den Fischbestand und die Wasserpflanzen im Bodensee genauer zu untersuchen. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass höhere Wassertemperaturen bereits Auswirkungen auf die Fischpopulation haben, mit potenziell geringeren Fangzahlen aufgrund der Bedürfnisse einiger Fischarten nach kälterem Wasser.

Die Erwärmung des Bodensees betrifft nicht nur die oberen Wasserschichten, sondern zeigt sich auch in der Tiefe. Im Jahr 2023 lag die Temperatur im Tiefenwasser im Jahresdurchschnitt bei 5,4 Grad, was im Vergleich zu 4,3 Grad vor zehn Jahren einen deutlichen Anstieg darstellt. Dies hat bereits Auswirkungen auf Fischarten wie die Trüsche und die Felchen, deren Fortpflanzung und Nahrungssuche von kalten Wassertemperaturen abhängig sind.

Neben den heimischen Fischarten sind auch Forellenzuchten außerhalb des Bodensees von den steigenden Temperaturen betroffen. Eine Studie der Fischereiforschungsstelle Langenargen zeigt, dass die Forellen, die auf kaltes und sauerstoffreiches Wasser angewiesen sind, unter Stress durch die höheren Temperaturen leiden. Dies könnte langfristig zu einem deutlichen Rückgang der Forellenzuchten führen, falls sich die Klimabedingungen nicht ändern.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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