In der Nacht waren farbenfrohe Polarlichter über vielen Teilen Deutschlands zu sehen, dank eines außergewöhnlich starken Sonnensturms. Normalerweise sind Polarlichter eher in nördlichen Regionen sichtbar, aber dieses Mal reichten die Sichtungen südlich bis zu den Kanaren. Die letzte derartige Stärke der Polarlichter wurde vor über 20 Jahren gesehen. In der Nacht zu Samstag konnten die Polarlichter in Freiburg in Baden-Württemberg sowie in Sachsen-Anhalt bewundert werden.
Auch in Hessen boten Orte fernab von störender Straßenbeleuchtung, wie der Taunus und Hanau, eine beeindruckende Lichtershow. Die ähnlich idealen Bedingungen wurden auch in Bayern am Kochelsee und am Wagenbrüchsee erlebt. Des Weiteren war der Anblick der Polarlichter in Teilen Berlins, im Landkreis Märkisch-Oderland in Ostbrandenburg sowie in verschiedenen niedersächsischen und nordrhein-westfälischen Orten möglich.
Wer die Polarlichter verpasst hat, hat nun eine weitere Gelegenheit, da der Deutsche Wetterdienst eine überwiegend sternenklare Nacht vorhersagt. Der kommende Sonnensturm könnte erneut Polarlichter hervorbringen. Die US-amerikanische Wetterbehörde NOAA berichtete, dass mehrere koronale Massenauswürfe auf dem Weg zur Erdatmosphäre seien und die geomagnetischen Stürme noch andauern könnten. Der aktuelle Sturm wird als der stärkste seit 2003 angesehen und die Stärke wird in Kategorien gemessen, wobei „G5-Konditionen“ beobachtet wurden.
Die Ursprungsregion der Sonnenstürme ist ein großer Sonnenfleckcluster, der mit bloßem Auge sichtbar ist. In der kommenden Nacht könnten G3 oder G4 geomagnetische Stärke ausreichen, um Polarlichter wieder sichtbar zu machen. Es wird empfohlen, einen Schutz, wie eine Sonnenfinsternisbrille, zu nutzen, um sich das Spektakel anzusehen.