Baden-WürttembergKriminalität und Justiz

Anklage nach Schleusenunfall: Schiffsführerin vor Gericht

Skandal an der Schleuse Iffezheim: Hintergründe zur Anklage gegen die Schiffsführerin.

Nach dem Unfall an der Schleuse Iffezheim im November 2023, bei dem das Schleusentor durch das Schiff „La Primavera“ zerstört wurde, hat die Staatsanwaltschaft Offenburg Anklage gegen die Schiffsführerin erhoben. Die 49-jährige Frau wird wegen „fahrlässiger Gefährdung des Schiffsverkehrs“ angeklagt, wie von einem Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigt wurde. Die Ermittlungen gegen die Schiffsführerin sind abgeschlossen, und das Amtsgericht in Kehl muss die Anklage noch zulassen.

Das Frachtschiff „La Primavera“ wurde am Ort des Unfalls in Iffezheim nach Anordnung des Amtsgerichts Kehl durch Gerichtsvollzieher am Samstagnachmittag beschlagnahmt. Der Schaden, der durch die Kollision des Schiffes mit dem Schleusentor entstanden ist, beläuft sich auf mehr als zwei Millionen Euro. Zur Sicherstellung der Schadensersatzforderung wurde das Schiff vorübergehend beschlagnahmt, was vom Amtsgericht Kehl als eine vorläufige Maßnahme der Zwangsvollstreckung bezeichnet wurde.

Ein Atemalkoholtest, der knapp zwei Stunden nach dem Unfall durchgeführt wurde, ergab einen Alkoholgehalt von 0,8 Promille bei der Schiffsführerin. Dies bestätigte den Verdacht der Gefährdung des Schiffsverkehrs, und ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet. Das zerstörte Obertor der Schleuse in Iffezheim muss ersetzt werden, und die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes hat den Auftrag für den Austausch an eine Stahlwasserbaufirma vergeben. Das neue Tor soll Ende des Jahres 2024 installiert werden.

Lebt in Dresden und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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