AalenWirtschaft

Neue Linienstruktur im ÖPNV des Ostalbkreises: Dezentrale Ansprechpartner statt Linienbündelung

Die Zukunft des ÖPNV im Ostalbkreis: Neue Wege ohne Linienbündelung

Die Linienbündelung im Busverkehr des Ostalbkreises, die als Maßnahme zur Reduzierung der Millionen-Defizite im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) geplant war, steht vorerst nicht zur Umsetzung. Stattdessen wird nun darauf gesetzt, dass vier bis fünf zentrale Ansprechpartner in den Verkehrsräumen etabliert werden, um die Abrechnungen zu koordinieren. Diese Neuausrichtung wurde im „Letter of Intent“ präsentiert, welcher eine Absichtserklärung darstellt und keine direkten rechtlichen Verpflichtungen enthält. Zudem wird festgehalten, dass die Linienbündelung wieder relevant wäre, falls keine genehmigungsfähigen Konzessionsanträge eingehen, die mit den Vorstellungen des ÖPNV-Plans und der finanziellen Leistungsfähigkeit des Ostalbkreises kompatibel sind.

Im vergangenen Jahr verzeichnete der Kreis ein Defizit von rund 14 Millionen Euro bei 22 Millionen jährlichen Fahrgästen. Der Prozess „ÖPNV neu denken“ wurde vor gut vier Jahren gestartet und verfolgt das Ziel, angesichts sich ändernder Rahmenbedingungen eine langfristige Planungsperspektive für einen leistungsfähigen ÖPNV zu schaffen. Der „Letter of Intent“ dient als Leitfaden für die Weiterentwicklung des ÖPNV und erfordert ein politisches Mandat des Kreistags für weitere Schritte mit den Verkehrsunternehmen.

Daniel Wom Webdesign

Eine Vereinfachung der Abrechnung der Barverkäufe sowie die Umsetzung von Verkehrskonzepten in Teilräumen stehen ebenfalls im Fokus. Die Vielfalt der Busunternehmerlandschaft im Ostalbkreis stellt jedoch eine Herausforderung dar, da sie mit zahlreichen Schnittstellen bei Finanzierungs- und Abrechnungsfragen verbunden ist. Ziel ist es daher, so viele Ansprechpartner wie nötig und so wenige wie möglich zu haben, um die Prozesse zu optimieren.

Der Kreis profitiert von der dezentralen Unternehmerschaft und möchte weiterhin auf eigenwirtschaftliche Unternehmen setzen. Zukünftige Entwicklungen sollen den ÖPNV im ländlichen Raum stärken, dem Personalmangel entgegenwirken und digitale Zugänge für die Fahrgäste schaffen. Zudem ist geplant, bis 2025 weitgehend auf bargeldloses Bezahlen umzustellen und ein Grundsatzkonzept zur Umsetzung der Antriebswende zu entwickeln. Diese Maßnahmen sollen gemeinsam mit Förderprogrammen des Bundes und des Landes zur Dekarbonisierung der Antriebstechnik beitragen und eine diskriminierungsfreie Nutzung von Ladeinfrastruktur ermöglichen.

Alle News für Aalen News Telegram-KanalBaden-Württemberg News Telegram-Kanal Baden-Württemberg News Reddit Forum

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"