Gemeinsam gegen Einsamkeit: Ostalb startet neues Netzwerk

Die Wichtigkeit der sozialen Integration älterer Menschen im Ostalbkreis

Die Vereinsamung älterer Menschen wird zu einem immer bedeutsameren Thema im Ostalbkreis, das die Lebensqualität und Gesundheit der Betroffenen stark beeinträchtigt. Um diesem Problem entgegenzuwirken, haben der Ostalbkreis und mehrere Kooperationspartner das Einsamkeitsnetzwerk „Ostalb gemeinsam“ ins Leben gerufen. Dieses Netzwerk zielt darauf ab, Maßnahmen zu ergreifen, um Senioren und Alleinstehenden soziale Kontakte zu ermöglichen und ihre Integration in die Gemeinschaft zu fördern.

Die Initiative, unterzeichnet von Landrat Dr. Joachim Bläse, Sozialdezernentin Julia Urtel und weiteren Beteiligten, soll die Auswirkungen der Vereinsamung auf die Bevölkerung des Ostalbkreises mindern. Laut Prognosen wird im Jahr 2035 mehr als jeder vierte Einwohner des Kreises älter als 65 Jahre sein, was die Bedeutung einer umfassenden Integration und Unterstützung älterer Menschen in der Gesellschaft betont.

Das Netzwerk umfasst Behörden des Landratsamts, den Kreisseniorenrat, die Stadt Neresheim als Pilotkommune und die AOK Ostwürttemberg. Gemeinsam sollen sie Projekte und Maßnahmen entwickeln, um Einsamkeit zu bekämpfen und soziale Teilhabe zu fördern. Denn Vereinsamung kann schwerwiegende Folgen haben, darunter Depressionen, Angststörungen und sogar Alzheimer, wie von Experten des Gesundheitsamts betont wird.

Ein innovativer Ansatz des Projekts ist die Möglichkeit, dass Ärzte in Neresheim Sozialrezepte ausstellen können, die betroffenen Personen die Teilnahme an Vereinen oder kulturellen Veranstaltungen „verschreiben“. Dieser therapeutische Ansatz weist darauf hin, wie wichtig es ist, Vereinsamung nicht zu tabuisieren, sondern aktiv Maßnahmen zu ergreifen, um betroffenen Personen zu helfen.

Experten und Vertreter aus dem Projekt betonen die Notwendigkeit, soziale Kontakte als wesentlichen Bestandteil der Gesundheit und des Wohlbefindens zu sehen. Für sie ist die Integration und Teilhabe älterer Menschen in die Gemeinschaft ebenso wichtig wie körperliche Bewegung. Dies verdeutlicht, dass das Netzwerk „Ostalb gemeinsam“ einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen leistet und als Vorbild für weitere Regionen dienen kann.