Finanzkrise im Ostalbkreis: Kreistag beschließt 15-Millionen-Sparpaket

Haushaltsdefizit auf der Ostalb: Auswirkungen auf die Ostalb-Gemeinden

Die Finanzkrise des Ostalbkreises hat direkte Auswirkungen auf die Gemeinden der Region. In einer jüngsten Versammlung des Kreistags unter Leitung von Landrat Joachim Bläse und Finanzdezernent Karl Kurz wurden die finanziellen Belastungen für das vergangene Jahr analysiert und ein Zwischenstand für 2024 gegeben. Mit einem geplanten Defizit von 12,8 Millionen Euro zu Beginn des Jahres 2024, wird erwartet, dass das Minus bis zum Jahresende auf über 20 Millionen Euro steigen wird. Dies hat dazu geführt, dass der Kreistag ein umfangreiches Sparpaket in Höhe von 15 Millionen Euro verabschiedet hat, um die schwierige finanzielle Situation zu bewältigen.

Kliniken, Soziales, ÖPNV und Personal von Sparmaßnahmen betroffen

Die Sparmaßnahmen betreffen verschiedene Bereiche, darunter Kliniken, Soziales, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und das Personal. Insbesondere im Bereich Personal sollen zwei Millionen Euro eingespart werden, ohne dass betriebsbedingte Kündigungen erfolgen. Stattdessen werden Stellen durch Fluktuation, interne Umplatzierungen und die Wiedereingliederung von Mitarbeitern nach Elternzeit abgebaut. In den nächsten beiden Jahren sollen insgesamt 26,55 Vollzeitstellen gestrichen werden, darunter auch die Stelle für Chancengleichheit.

Im Bereich ÖPNV und Schülerbeförderung sind Einsparungen von 2,5 Millionen Euro geplant. Hier sollen Effizienzmaßnahmen bei den Schulzeiten und eine effektivere Taktung der Busse umgesetzt werden, ohne jedoch die grundlegenden Zielsetzungen des Nahverkehrsplans zu verändern. Zusätzlich sollen durch Verschlankungen im Bereich Soziales zwei Millionen Euro gespart werden, hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Bundesteilhabegesetz.

Kreisräte appellieren an Bund und Land

Die Kreisräte haben auf die schwierige finanzielle Lage reagiert und fordern Bund und Land auf, die Landkreise und Gemeinden angemessen finanziell auszustatten, um die Haushalte besser bewältigen zu können. Die breite Unterstützung für die Sparmaßnahmen in der Kreistagssitzung spiegelt die Dringlichkeit wider, die finanziellen Herausforderungen anzugehen. Die Entscheidung wurde mit großer Mehrheit getroffen, wobei nur einige wenige Stimmen sich enthielten.