Das Landeskriminalamt in Baden-Württemberg registriert derzeit 1274 vermisste Personen. Diese Statistik vom 30. April unterteilt die Vermissten in verschiedene Kategorien wie Kindesentziehungen, Entweichungen aus Heimen, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Verdacht auf hilflose Lage, Suizidabsicht und vermutlich Opfer einer Straftat. Von den 1274 Vermissten sind 510 Erwachsene, 231 Kinder unter 14 Jahren und 533 Jugendliche im Alter von 14-17 Jahren. Innerhalb der Kategorie unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden 317 Jugendliche und 38 Kinder vermisst.
Erschreckend ist, dass die Anzahl der Vermissten im Vergleich zu vor zwei Jahren gestiegen ist. Damals waren insgesamt 1143 Menschen vermisst, davon 744 bereits länger als ein Jahr. Ein prominentes Vermisstenfall ist der des damals 26-jährigen Scarlett S., die seit September 2020 auf einer Wandertour im Schwarzwald verschwunden ist. Trotz umfangreicher Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gibt es keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen.
Des Weiteren richten sich die Ermittlungen des Landeskriminalamts auch auf ältere Vermisstenfälle, wie den Fall der elfjährigen Liane aus dem Jahr 1974 in Pforzheim. Dies verdeutlicht, dass das LKA kontinuierlich an der Aufklärung alter und neuer Vermisstenfälle arbeitet. Der Fall des zwei Jahre alten Felix H., der seit 2006 verschwunden ist, zeigt, dass einige Vermisstenfälle auch nach vielen Jahren noch nicht abgeschlossen sind.