Am 3. März 2025 ereignete sich in der Mannheimer Innenstadt ein schwerer Vorfall, bei dem ein Autofahrer in eine Menschenmenge fuhr. Mindestens eine Person kam dabei ums Leben, mehrere weitere wurden schwer verletzt. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort und hat den Tatverdächtigen festgenommen. Inmitten der panikartigen Szenen auf dem Paradeplatz, wo der traditionelle „Fasnachtsmarkt“ mit rund 60 Attraktionen stattfand, wurden bewusstseinsstörende Zustände bei den Augenzeugen gemeldet. Die Polizei fordert die Bürger auf, die Innenstadt zu meiden und große Umwege zu fahren, da die Lage noch nicht vollständig geklärt ist und eine „lebensbedrohliche Einsatzlage“ gemeldet wurde. Die ersten Einsatzkräfte trugen zur Beruhigung der Situation bei, während die Trümmer des Vorfalls sichtbar blieben, darunter zumindest eine Person, die unter einer Plane abgedeckt war.
Die Universitätsklinik Mannheim hat sich bereits auf einen möglichen Massenunfall vorbereitet und den Katastrophen- und Einsatzplan aktiviert. Acht Traumateams, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder, wurden bereitgestellt. Um Kapazitäten zu schaffen, wurden verschiebbare Operationen vorübergehend vom Operationsplan genommen und die Intensivstationen verstärkt. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Vielzahl ähnlicher Vorfälle in Deutschland, bei denen Fahrzeuge in Menschenmengen fuhren, und unterstreicht die Notwendigkeit einer schnellen und effektiven medizinischen Reaktion.
Psychologische Betreuung und Unterstützung
Für die unmittelbar Betroffenen wurde eine psychologische Betreuung vor Ort eingerichtet. In solchen Großschadenslagen ist es entscheidend, dass psychosoziale Akuthilfe (PSAH) schnell zur Verfügung steht, um traumatisierten Personen zu helfen. In Deutschland erfolgt die Bereitstellung von PSAH durch ehrenamtliche Einsatzkräfte aus Kriseninterventions- und Notfallseelsorgeteams, die innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach Alarmierung eine Erstversorgung einrichten können. Diese Teams arbeiten eng mit Rettungsdiensten, Feuerwehr und Polizei zusammen und helfen dabei, eine angemessene Betreuung und eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen.
Zu den Kernaufgaben der PSAH gehören der Beziehungsaufbau und aktives Zuhören, die basale Psychoedukation sowie die Beantwortung von Fragen der Betroffenen. Die Maßnahmen zielen darauf ab, den Menschen in Notlagen eine erste Stabilisierung zu bieten und sie über weitere Hilfsangebote zu informieren. Stärke und Unterstützung von sozialen Netzwerken sind ebenfalls ein fester Bestandteil der psychosozialen Versorgung.
Am Tag des Vorfalls fand zudem der 70. „Fasnachtsumzug“ zwischen Mannheim und Ludwigshafen statt, was der hohen Anzahl an Menschen in der Innenstadt eine zusätzliche Dramatik verlieh. Die Polizei hat ein Hinweistelefon sowie eine Zeugensammelstelle eingerichtet, um Informationen zu sammeln und den Ablauf nach dem Vorfall zu unterstützen. Die Verletzungen und der Verlust eines Lebens haben in der Region große Trauer ausgelöst und werden sicherlich auch Auswirkungen auf zukünftige Veranstaltungen haben.