Die politische Lage und das Auswanderungsverhalten vieler Menschen stehen derzeit im Fokus der Aufmerksamkeit. Am 23. Februar 2025 übernahm Donald Trump erneut das Präsidentenamt in den USA, was Besorgnis unter einigen US-Bürgern auslöste, die eine Auswanderung in Erwägung ziehen. In Deutschland wird die politische Stimmung ebenfalls als angespannt wahrgenommen, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen, bei denen die Alternative für Deutschland (AfD) eine Rolle spielt. Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung denken fast 25% der Befragten mit Migrationshintergrund über eine Auswanderung nach, während dies für knapp 12% ohne Migrationshintergrund zutrifft.
Die Hemmschwelle zur Auswanderung könnte steigen, vor allem in Zusammenhang mit den erwarteten Veränderungen in der amerikanischen Einwanderungspolitik. Trump plant eine verstärkte Kontrolle der Einwanderung sowie eine Anpassung der Staatsbürgerschaftsprozesse, was sich negativ auf die Lebensrealität potenzieller Einwanderer auswirken könnte. Historisch betrachtet beinhalten solche Maßnahmen oft striktere Überprüfungen, höhere Gebühren und neue Kriterien für die Antragsberechtigung, was auch die Dynamik der Einwanderung aus Deutschland in die USA beeinflussen könnte.
Beliebte Auswanderungsländer
Im vergangenen Jahr wanderten über 265.000 Deutsche aus, wobei die Schweiz, Österreich, die USA, Spanien und Frankreich zu den beliebtesten Zielländern zählten. Für Deutsche mit einer gültigen Staatsbürgerschaft ist es relativ unkompliziert, innerhalb der EU den Wohnort zu wechseln, da sie bis zu 90 Tage ohne Visum in anderen EU-Staaten bleiben können. Für einen dauerhaften Aufenthalt sind jedoch oft Nachweise einer Beschäftigung notwendig.
Für diejenigen, die außerhalb der EU auswandern möchten, gibt es sieben Länder, die eine einfache Erteilung der Staatsbürgerschaft ermöglichen:
- Neuseeland: Moderne Einwanderungspolitik mit verschiedenen Visa und der Möglichkeit zur doppelten Staatsbürgerschaft.
- Vanuatu: Schnelle Staatsbürgerschaft durch Investition, keine Einkommensteuer und eine Bearbeitungszeit von nur einem Monat.
- St. Lucia: Staatsbürgerschaft durch Investment in Staatsfonds oder Immobilien, ebenfalls mit doppelter Staatsbürgerschaft.
- St. Kitts und Nevis: Erhalt der Staatsbürgerschaft durch Spenden oder Immobilienkäufe, ohne Einkommenssteuer, Bearbeitungszeit etwa drei Monate.
- Argentinien: Einbürgerung nach zwei Jahren Aufenthalt, doppelte Staatsbürgerschaft erlaubt, schnellere Möglichkeiten durch Geburt eines Kindes.
- Türkei: Staatsbürgerschaft durch Immobilieninvestition ab 13,7 Millionen Lira, Nachweis einer Krankenversicherung erforderlich.
- Kap Verde: Sofortige Staatsbürgerschaft nach Heirat mit einem Staatsbürger ohne Wartezeit oder Aufenthaltspflicht.
Der Einfluss Trumps auf Einwanderungspolitik
Die Rückkehr Trumps könnte nicht nur die Einwanderung in die USA betreffen, sondern auch die Haltung gegenüber Immigranten in den Ländern der EU beeinflussen. Strengere Regelungen könnten dazu führen, dass weniger Menschen bereit sind, in die USA auszuwandern, was insbesondere Branchen mit erhöhtem Bedarf an Arbeitskräften betrifft. Einige der geplanten Maßnahmen könnten die Produktivität in diesen Industrien gefährden und bestehende Ansätze zur sozialen Integration sowie Unterstützung von Migranten unterminieren.
Die Diskussion über Einwanderung bleibt ein polarisierendes Thema, mit unterschiedlichen Meinungen über die Notwendigkeit von Reformen. Die bevorstehenden politischen Änderungen unter Trumps Führung erfordern von potenziellen Einwanderern eine erhöhte Aufmerksamkeit und Vorbereitung, um auf mögliche Veränderungen rechtzeitig reagieren zu können. Insgesamt wird die derzeitige Migration und ihre politischen Rahmenbedingungen weiterhin stark von den Entwicklungen in den USA und Europa geprägt sein.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Herausforderungen und Möglichkeiten der Einwanderung, sind die Berichte von LVZ, Maghzi Law und bpb empfehlenswert.