Australien hat entschieden, die chinesische KI-Anwendung Deepseek von sämtlichen Regierungsgeräten zu verbannen. Innenministerin Stephanie Foster bezeichnete die Nutzung von Deepseek als ein „inakzeptables Sicherheitsrisiko“ für die australische Regierung.Tagesspiegel berichtet über die drastischen Maßnahmen, die ab Mittwoch in Kraft treten. Alle Anwendungen von Deepseek müssen bis zu diesem Datum von Computern und mobilen Geräten der Regierungsmitarbeiter entfernt werden.

Deepseek hat in letzter Zeit international für Aufsehen gesorgt. Laut Informationen der Tagesschau war die Anwendung Ende Januar die am meist heruntergeladene kostenlose Anwendung im US-App-Store von Apple. Es wird berichtet, dass Experten die Leistungsfähigkeit der Version R1 von Deepseek als vergleichbar mit der KI-Software von US-Konkurrenzunternehmen bewerten.Tagesschau hebt hervor, dass die Entwicklungskosten dieser Software deutlich unter denen ihrer US-Pendants liegen, was auch zu einem Rückgang der Aktienkurse amerikanischer Tech-Unternehmen geführt hat.

Sicherheitsbedenken und internationale Reaktionen

Trotz ihrer Kosteneffizienz gibt es erhebliche Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit Deepseek. Die Software ist aufgrund ihrer Zensurfunktionen, die Informationen über Xi Jinping oder die Tiananmen-Proteste von 1989 ausschließen, in der Kritik. Merlin Münch vom Zentrum für vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz weist darauf hin, dass Nutzer die Informationen von Deepseek mit Vorsicht genießen sollten.Tagesschau berichtet weiter, dass Deepseek systematisch Informationen zensiert und somit möglicherweise die Sicherheit demokratischer Institutionen gefährdet.

In Europa äußern bereits mehrere Länder, darunter Frankreich, Irland und Italien, Bedenken hinsichtlich des Umgangs mit Nutzerdaten bei Deepseek. Letztere haben sogar von Seiten ihrer Datenschutzbehörden die Nutzung von Daten durch Deepseek untersagt. Nutzerinformationen werden auf Servern in China gespeichert, was zusätzliche Datenschutzbedenken aufwirft. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in Deutschland hat bisher keine abschließende Sicherheitsbewertung zu Deepseek abgegeben.

Datenschutz in der KI-Entwicklung

Das Thema Datenschutz wird in der modernen Informationsgesellschaft immer zentraler. Die Entwicklung von KI-Technologien wirft unweigerlich Fragen zum Schutz persönlicher Daten auf. Ein Artikel auf das-wissen.de erklärt, dass Datenschutzprinzipien wie die Minimierung der Datenerhebung und die Aufklärung sowie Zustimmung der Nutzer wesentliche Grundsätze sind, die in die Entwicklung von KI-Systemen integriert werden sollten.Das Wissen thematisiert die Notwendigkeit eines interdisziplinären Dialogs zwischen Entwicklern, Forschern und Gesetzgebern, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Interesse an KI-Entwicklung und dem Recht auf Privatsphäre herzustellen.

Die spezifischen Herausforderungen, die KI mit sich bringt—einschließlich des Risikos des Datenschutzmissbrauchs und von Sicherheitslücken—sind nicht zu unterschätzen. Die Forderungen nach mehr Transparenz in den Algorithmen und die Implementierung von Sicherheitsstandards steigen vor dem Hintergrund von Fällen wie Deepseek weiter an.

Die internationale Kritik an der chinesischen Anwendung Deepseek verdeutlicht, wie wichtig es ist, klare ethische Richtlinien und rechtliche Rahmenbedingungen für den verantwortungsvollen Umgang mit KI und den dazugehörigen personenbezogenen Daten zu schaffen. Nur so kann das Innovationspotenzial der Technologie genutzt werden, ohne die Nutzerrechte zu gefährden.