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Im Mainfranken Theater in Würzburg brodelt es! Die Gewerkschaften haben die sofortige Absetzung des Intendanten Markus Trabusch gefordert. Grund dafür sind seine fragwürdigen Äußerungen über einen jungen Mann mit Behinderung während einer Theateraufführung im November. Trabusch bezeichnete das Verhalten des jungen Mannes als Störung und schlug zusätzliche Vorstellungsangebote speziell für Menschen mit Beeinträchtigungen vor. Das rief massive Empörung hervor, da die Gewerkschaften in dieser Haltung eine ernsthafte Gefährdung der integrativen Ansprüche des Theaters und der Stadt sehen. „Die Stadt sollte sich vom Intendanten distanzieren“, so die Forderung von Seiten der Gewerkschaften. Ein Stadtsprecher bestätigte Zeugenberichten zufolge bereits, dass der Sachverhalt zur Kenntnis genommen wurde und erläuterte, dass eine weitere Besprechung über mögliche Maßnahmen ansteht.
Hintergrund zum Intendantenwechsel und Herausforderungen
Der Rücktritt Trabuschs könnte auch mit den Herausforderungen zusammenhängen, die bei einem Intendantenwechsel in der Theaterlandschaft üblich sind. So berichtet stadtpunkt-kultur.de, dass ein Wechsel an der Spitze oft hinterfragt wird, vor allem wenn der Vorgänger als erfolgreich gilt oder sogar „Kultstatus“ erreicht hat. Der Intendantenwechsel birgt stets das Risiko, dass wichtige künstlerische Mitarbeiter das Theater verlassen, was in der spezifischen Ensemble- und Repertoire-Kultur als normal, jedoch auch als schmerzhaft für die Beteiligten angesehen wird. Oftmals wird neidlos anerkannt, dass es für ein Theater notwendig ist, Veränderungen bei der künstlerischen Leitung zu vollziehen, um Erneuerungen im Spielplan und in der künstlerischen Ausrichtung zu erreichen.
Trabusch selbst hatte bereits im Frühjahr angekündigt, dass er seinen Vertrag bis Mitte 2026 auslaufen lassen wolle. Die momentane Situation könnte jedoch den Druck vergrößern, diese Entscheidung möglicherweise früher zu revidieren. Die Stadt sucht nun den Austausch mit Experten und Betroffenen, um die Inklusion am Theater zu fördern und sicherzustellen, dass solche Vorfälle in Zukunft vermieden werden.
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