Vorfall | Umwelt |
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Uhrzeit | 21:44 |
Ort | Waldshut, Stadel, Hohentengen |
In einem brisanten Informationsabend in Waldshut haben rund 300 Bürgerinnen und Bürger aus der Region erfahren, dass ein geologisches Tiefenlager für Atommüll nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt geplant ist. Die Veranstaltung fand am Montag statt und brachte Vertreter der Schweizer Nationalgenossenschaft für nukleare Abfälle (Nagra) mit besorgten Anwohnern zusammen, insbesondere aus der Gemeinde Hohentengen, die nur etwa drei Kilometer vom geplanten Standort „Nördlich Lägern“ im Kanton Zürich entfernt liegt. Der Standort war vor einigen Jahren als unzureichend angesehen worden, doch nun wurde er als der sicherste für die langfristige Lagerung radioaktiver Abfälle deklariert, was viele Deutsche überraschte, da die ursprünglichen Planungen andere Standorte bevorzugten. Laut Nagra seien für den Standort keine politischen, sondern rein geologische Gründe ausschlaggebend gewesen.
Umfang und Entscheidungsprozesse
Die Nagra hat nun ein umfangreiches Rahmenbewilligungsgesuch eingereicht, das 30.000 Seiten umfasst und sich mit den sicherheitsrelevanten Aspekten sowie den Transportwegen zum Endlager befasst. Nach Berechnungen werden bis zum Jahr 2075 rund 83.000 Kubikmeter radioaktiver Abfälle in die Schweiz anfallen, was der Größe von etwa 33 olympischen Schwimmbecken entspricht. Deutsche Experten halten die Nagra-Argumente für plausibel und unterstützen damit die Sichtweise, dass das Lager in „Nördlich Lägern“ die langfristig höchsten Sicherheitsstandards erfüllt. Eine öffentliche Debatte sowie eine Volksabstimmung zum Projekt sind ab 2031 vorgesehen, während die endgültige Entscheidung über das Gesuch voraussichtlich bis 2029 getroffen wird, wie Tagesschau berichtet.
Geplant ist, dass die Einlagerung des Atommülls frühestens 2050 beginnt, wobei für den hochradioaktiven Müll das Jahr 2060 anvisiert ist. Erst 2125 soll das Tiefenlager endgültig geschlossen werden. In den kommenden Monaten werden nun die Unterlagen von den Schweizer Behörden auf Vollständigkeit geprüft, während bereits eine Diskussion über die Sicherheitsaspekte des Projektes angestoßen wird.
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