Astrid, 60 Jahre alt und Protagonistin der RTL2-Sendung „Hartz und herzlich“, lebt in Leverkusen und hat ihren Lebensstil unkonventionell gestaltet. Seit 22 Jahren ist sie ohne festen Job und bezieht Bürgergeld. Um ihre Finanzen etwas zu verbessern, hat sie kürzlich etwa 30 Kartons mit alten Klamotten entsorgt und 20 Müllsäcke mit Pfandflaschen gesammelt, die ihr potenziell 250 Euro einbringen könnten. Ihr Einkommen aus dem Bürgergeld reicht Astrid aus, um auskömmlich zu leben, und sie betont, dass sie gut damit auskommen kann.
Ihr Tag beginnt entspannt zwischen 10 und 10:30 Uhr. Astrid lebt allein mit ihrer Katze, was ihr das Gefühl von Freiheit gibt. „Ich fühle mich nicht einsam“, sagt sie und zeigt damit ihren pragmatischen Umgang mit ihrer Lebenssituation. Einmal pro Woche arbeitet sie für zwei Stunden als Putzkraft und verdient dabei 30 Euro. Ihre Wohnung beschreibt sie als nicht dreckig, aber etwas staubig, und Ordnung ist ihr wichtig. Astrid hortet zudem etwa 70 Dosen Ravioli und Eintöpfe, die sie für 89 Cent pro Dose gekauft hat.
Das neue Bürgergeld und wirtschaftliche Herausforderungen
Das Bürgergeld tritt seit 2023 in Kraft und ersetzt das Arbeitslosengeld II (Hartz IV). Ziel dieser Reform ist es, eine der größten Sozialreformen der letzten zwei Jahrzehnte voranzutreiben. Im November 2022 erhielten in Deutschland 5,3 Millionen Menschen Grundsicherung nach den Regelungen von Hartz IV. Die Regelsätze wurden zum 1. Januar 2023 erhöht: Für alleinstehende Erwachsene steigt der Satz von 449 Euro auf 502 Euro, was einer Anpassung an die Inflation von etwa 10 Prozent entspricht.
Doch nicht nur individuelle Lebensumstände stehen im Fokus, auch die wirtschaftliche Lage in Deutschland verlangt nach Aufmerksamkeit. Andreas Tressin, der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands Rhein-Wupper, warnt vor den möglichen wirtschaftlichen Folgen eines Handelskriegs, der die deutsche Wirtschaft in den kommenden vier Jahren bis zu 180 Milliarden Euro kosten könnte. Besonders betroffen sind Branchen wie Maschinenbau und Automobilindustrie, die stark auf die USA angewiesen sind. Tressin fordert mutige Strukturreformen und flexible Arbeitsmarktbedingungen, um Innovationen zu fördern und der stagnierenden Wirtschaft entgegenzuwirken.
In dieser Zeit der Veränderung und Unsicherheit gibt Astrid mit ihrem Lebensstil Einblicke in die Realität von Bürgergeld-Empfängern. Ihr Beispiel verdeutlicht, wie wichtig es ist, wirtschaftliche Herausforderungen und die weitreichenden Folgen von Sozialreformen zu diskutieren. „Hartz und herzlich“ wird von Montag bis Freitag am Nachmittag auf RTL2 ausgestrahlt und gibt einen direkten und unverfälschten Blick auf die Lebensrealitäten vieler Menschen in Deutschland, die auf Sozialleistungen angewiesen sind.