Wälder sind nicht nur Lebensräume für zahlreiche Arten, sondern auch entscheidende Akteure im globalen Klimaschutz. Ein aktuelles Forschungsergebnis der Universität Freiburg zeigt, dass die Artenvielfalt in Wäldern einen signifikanten Einfluss auf die Kohlenstoffspeicherung hat. Dr. Florian Schnabel, Forstwissenschaftler und Leiter des Sardinilla-Experiments, beschreibt in der Veröffentlichung „Tree diversity increases carbon stocks and fluxes above- but not belowground in a tropical forest experiment“ die positiven Effekte von Baumartenvielfalt auf die Kohlenstoffspeicherung in Wäldern. Laut der Studie können artenreiche Wälder mehr Kohlenstoff binden, was sie zu einem wichtigen Element im Kampf gegen den Klimawandel macht.
Wälder bedecken weltweit etwa ein Drittel der Landoberfläche und spielen eine Schlüsselrolle in der Treibhausgasberichterstattung, insbesondere im Rahmen des Kyoto-Protokolls. Forschungen des Thünen-Institutes belegen, dass die Kohlenstoffvorräte in den Wäldern Deutschlands seit 1990 angestiegen sind und sie jährlich rund 52 Millionen Tonnen CO2 binden. Diese Entwicklung wird als Kohlenstoffsenke angesehen, da die Wälder mehr Kohlenstoff binden, als durch Holzernte freigesetzt wird.
Kohlenstoffvorräte in Deutschland
Eine detaillierte Analyse hat ergeben, dass die Kohlenstoffvorräte in der oberirdischen Biomasse Deutschlands etwa 993 Millionen Tonnen betragen. In den letzten Jahren gab es einen leichten Anstieg des Kohlenstoffs im Totholz, während die Speicherung in der Humusauflage und im Mineralboden stabil bleibt. Daten zeigen, dass die Kohlenstoffvorräte in den oberen 30 cm des Mineralbodens auf etwa 659 Millionen Tonnen gestiegen sind und sich damit um 64 Millionen Tonnen seit der ersten Inventur erhöht haben.
- Oberirdische Biomasse: ca. 993 Mio. Tonnen
- Unterirdische Biomasse: ca. 156 Mio. Tonnen
- Totholz: ca. 20 Mio. Tonnen
- Kohlenstoff in der Humusauflage: ca. 191 Mio. Tonnen
- Kohlenstoff in den oberen 30 cm des Mineralbodens: ca. 659 Mio. Tonnen
Die Kohlenstoffspeicherung wird nicht nur durch den Baumzuwachs, sondern auch durch Aufforstungen, Totholz und die Nutzung von Bäumen beeinflusst. In Deutschland sind vor allem Fichten die Hauptakteure bei der Kohlenstoffbindung, während Laubwälder wie Eichen und Buchen tendenziell geringere Werte aufweisen. Dies zeigt, wie wichtig die Wahl der Baumarten für die Kohlenstoffspeicherung ist.
Wälder als Kohlenstoffsenken
Die Rolle der Wälder als Kohlenstoffsenken ist entscheidend für die Minderung des Klimawandels. Wälder absorbieren CO2 aus der Atmosphäre und speichern es über Jahre hinweg. Alte Bäume haben dabei ein besonders hohes Potenzial zur Kohlenstoffbindung, was die Bedeutung des Schutzes und Erhalts dieser Bestände unterstreicht. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung kann die Kohlenstoffspeicherung weiter erhöhen und gleichzeitig zur Biodiversität beitragen. Darüber hinaus regulieren Wälder den Wasserhaushalt, verbessern die Wasserqualität und verhindern Erosion.
Doch der Verlust von Waldflächen, insbesondere durch Abholzung, hat schwerwiegende Folgen nicht nur für den Klimawandel, sondern auch für die Lebensräume von zahlreichen Tier- und Pflanzenarten. Internationale Waldschutzmaßnahmen sind unerlässlich, um ein ökologisches Gleichgewicht zu gewährleisten und den Klimawandel zu bekämpfen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erhaltung und nachhaltige Nutzung von Wäldern eine tragende Rolle im globalen Klimaschutz spielt. Initiativen, Aufforstungsprojekte und bewusster Konsum sind wesentliche Schritte, die jeder Einzelne ergreifen kann, um die wertvollen Wälder des Planeten zu schützen. Wie Dr. Schnabel und andere Forscher belegen, hängt der Erfolg dieser Maßnahmen direkt von der Biodiversität und der ökologischen Stabilität der Wälder ab.
Für weitere Informationen über die Kohlenstoffspeicherung in Wäldern und deren Bedeutung für das Klima lesen Sie die Artikel auf uni-freiburg.de, biologie.de und klima-wissen.de.