Ab dem 7. Januar 2025 wird eine weitreichende Veränderungen im deutschen Fernsehen in Kraft treten. Die ARD stellt die Satellitenverbreitung ihrer Sender in Standardauflösung (SD) ein und wechselt vollständig zur HD-Qualität. Dies betrifft das Erste Programm sowie alle Dritten Programme. Nach Angaben von FAZ erleben viele Haushalte bereits jetzt Probleme, da sie nur ältere TV-Geräte nutzen, die nicht HD-fähig sind.
Rund 2,7 Millionen TV-Haushalte in Deutschland empfangen laut dem „Astra TV Monitor 2023“ ihre Programme über ein SD-Gerät. Die Umstellung wird durch die großen Kabelnetzbetreiber flankiert, die gleichzeitig mit der ARD ihre SD-Angebote abschalten werden. Diese Umstellung betrifft hauptsächlich Satellitenanwender, könnte aber auch Kabelkunden beeinflussen. Eine klärende Untersuchung hat ergeben, dass etwa 45,5 Prozent der deutschen Haushalte ihre Fernsehsignale über Satelliten empfangen.
Der Rückzug von SD-Sendern
Die ARD ist nicht das einzige Sendernetz, das auf HD umsteigt. Das ZDF plant seine SD-Abschaltung am 18. November 2025. Zudem strahlen Sender wie Arte, Phoenix und One bereits seit 2022 ausschließlich in HD aus. Während die Mehrheit der Zuschauer auf HD umgestiegen ist – über 92,5 Prozent der TV-Haushalte in Deutschland nutzen diese Auflösung – bleiben die Privatsender wie ProSiebenSat.1 und RTL vorerst in SD verfügbar. Diese Sendergruppe hat keine kurzfristigen Pläne, ihre Ausstrahlung zu ändern,berichtet Inside Digital.
Die Sendergruppe Discovery hingegen hat angekündigt, ihre Programme, darunter DMAX und Eurosport, weiterhin für mehrere Jahre in SD über Satelliten senden zu wollen. Dies geschieht trotz der allgemeinen Tendenz zur HD-Qualität. Ihre HD-Varianten sind im HD+-Paket verfügbar, was oft zu zusätzlichen Kosten für den Verbraucher führt.
Maßnahmen für Fernsehnutzer
Für die Zuschauer, die von der Umstellung betroffen sein werden, gibt es mehrere Optionen. Viele moderne Fernseher verfügen bereits über einen integrierten HD-Empfänger. Nutzer älterer Geräte können ihre Fernseher jedoch oft mit einem HD-Receiver nachrüsten, dessen Kosten zwischen 30 und 50 Euro liegen können. Dies ist besonders wichtig für diejenigen, deren Geräte nicht die Anforderungen für den HD-Empfang erfüllen. Ein einfacher Sendersuchlauf kann in vielen Fällen ebenfalls helfen, das HD-Signal zu empfangen. Besitzer von Röhrenfernsehern können diese weiter nutzen, sofern der Receiver einen Scart-Anschluss hat, wie die Verbraucherzentrale hervorhebt.
Die Umstellung auf HD betrifft nicht Nutzer des digitalen Antennenfernsehens DVB-T2, die bereits seit 2017 in HD empfangen können. Angesichts der steigenden Anzahl an HD-Inhalten wird empfohlen, über einen Wechsel auf ein moderneres Gerät nachzudenken, sowohl aus Qualitätsgründen als auch aus Gründen der Energieeffizienz.