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Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten in Deutschland: Neue Studienergebnisse 2022

Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten in Deutschland: Chancen und Herausforderungen

Zwei Drittel der Geflüchteten, die im Jahr 2015 nach Deutschland gekommen sind, waren acht Jahre später im Jahr 2022 erwerbstätig. Die Erwerbstätigenquote lag dabei insgesamt bei 64 Prozent. Von den geflüchteten Frauen waren 31 Prozent erwerbstätig, während bei den Männern die Quote bei 75 Prozent lag. Es wurde festgestellt, dass 90 Prozent der beschäftigten Geflüchteten im Jahr 2022 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgingen. Mit zunehmender Aufenthaltsdauer stiegen nicht nur die Erwerbstätigenquoten, sondern auch die Beschäftigungsqualität verbesserte sich. Im Detail waren 76 Prozent der Geflüchteten, die 2015 zugezogen sind, 2022 in Vollzeit beschäftigt.

Die Bedeutung der institutionellen und politischen Rahmenbedingungen für die Arbeitsmarktintegration wurde von Herbert Brücker, dem Forschungsbereichsleiter des IAB, hervorgehoben. Er betonte, dass eine Beschleunigung der Asylverfahren und eine schrittweise Reduzierung der Fristen für Beschäftigungsverbote mit einem Anstieg der Erwerbstätigenquoten der Geflüchteten einhergehen. Es wurde festgestellt, dass Wohnsitzauflagen die Erwerbsaufnahme beeinträchtigen können und eine Unterbringung in Aufnahmeeinrichtungen in einem negativen Zusammenhang mit der Arbeitsmarktintegration steht. Insbesondere für Männer, die in solchen Gemeinschaftsunterkünften leben, war die Wahrscheinlichkeit erwerbstätig zu sein um fünf Prozentpunkte geringer, während es bei Frauen drei Prozentpunkte waren.

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Yuliya Kosyakova, eine Forschungsbereichsleiterin beim IAB, betonte die positiven Auswirkungen von Integrationskursen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge sowie von berufsbezogenen Sprachkursen, insbesondere für Frauen. Die Arbeitsmarkt- und Berufsberatung der Jobcenter und Arbeitsagenturen wurde ebenfalls als förderlich für die Erwerbstätigenquoten genannt. Es wurde darauf hingewiesen, dass ein früherer Beginn dieser Maßnahmen die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten beschleunigen könnte.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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