Im Februar 2025 zeigt der Arbeitsmarkt in der Oberlausitz eine angespannte Entwicklung. Die Zahl der Arbeitslosen ist saisonal bedingt leicht gestiegen, bleibt jedoch mit einer Quote von 7,7 Prozent stabil. Laut den aktuellen Zahlen der Arbeitsagentur Bautzen sind 21.229 Personen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz ohne Job, was einen Anstieg von 111 Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat bedeutet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind zudem 74 Personen mehr arbeitslos gemeldet.

Besonders besorgniserregend ist die Situation der jungen Menschen in der Region. Die Jugendarbeitslosigkeit hat um 12,1 Prozent zugenommen und betrifft nun 1.783 junge Personen, was einer Quote von 7,8 Prozent entspricht. Marion Richter, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Bautzen, hebt die Dringlichkeit einer soliden Ausbildung hervor, um den wirtschaftlichen Wandel zu meistern.

Beschäftigungsmöglichkeiten und Ausbildungsplätze

Trotz des Anstiegs der Arbeitslosenzahlen gibt es auch Lichtblicke. Aktuell sind etwa 3.200 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen bei der Agentur für Arbeit Bautzen ausgeschrieben. Die offenen Stellen konzentrieren sich vor allem auf das verarbeitende Gewerbe, die Zeitarbeit, den Gesundheits- und Sozialsektor sowie den Handel. Außerdem stehen rund 2.000 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Richter ermutigt junge Menschen, sich aktiv um Ausbildungs- und Studienplätze zu kümmern, da nur 12 Prozent der gemeldeten Stellen für Hilfskräfte reserviert sind.

Die hohe Jugendarbeitslosigkeit ist nicht nur ein Phänomen in der Oberlausitz. Bundesweit liegt die Quote unter 25-Jährigen bei 7,8 Prozent. Um der Herausforderungen zu begegnen, wird die Einführung von „Jugendberufsagenturen“ vorangetrieben, die als zentrale Anlaufstelle für Jugendliche fungieren, um sie beim Übergang von Schule zu Beruf zu unterstützen. Diese Agenturen führen verschiedene Akteure zusammen, darunter die Agentur für Arbeit, Jobcenter und Schulen.

Fachkräftemangel und Qualifizierung

Die Notwendigkeit einer gezielten beruflichen Qualifizierung ist evident, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Aktuelle Statistiken zeigen, dass mehr als 19 Prozent der 20- bis 34-Jährigen in Deutschland keine Berufsausbildung oder Qualifizierung vorweisen können. In Städten wie Dortmund beispielsweise, wo die Jugendarbeitslosigkeit bei 9,3 Prozent liegt, hat sich eine Jugendberufsagentur bewährt, um gezielte Unterstützung zu leisten.

Die Herausforderungen bei der Stellensuche nach dem Abitur sowie die steigende Nachfrage nach psychosozialer Beratung unterstreichen die Komplexität der aktuellen Situation. Die Agentur für Arbeit Dortmund beispielsweise betreut jährlich rund 25.000 junge Menschen und bietet individuelle Beratung, um den Wechsel ins Berufsleben zu erleichtern.

Aktuelle Informationen zu Arbeitsmarktstatistiken sind auf der Homepage des BMAS sowie der Sächsischen Zeitung und der Tagesschau zu finden. Dort stehen auch interaktive Statistiken und aktuelle Berichte zur Verfügung, die einen detaillierten Einblick in die Entwicklungen des Arbeitsmarktes bieten.