Deutschland

Anstieg der drogenbedingten Todesfälle in Deutschland: Bedeutung und Maßnahmen

Im Jahr 2023 verzeichnete das Bundeskriminalamt in Deutschland 2227 drogenbedingte Todesfälle, was einer Verdopplung im Vergleich zu vor zehn Jahren entspricht. Dies stellt einen Anstieg von rund zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar, als 1990 Fälle registriert wurden. Die Verstorbenen setzten sich aus 1844 Männern und 383 Frauen zusammen, wobei das Durchschnittsalter bei 41 Jahren lag und damit weiter angestiegen ist.

Eine besorgniserregende Entwicklung zeigt sich in Bezug auf den Mischkonsum verschiedener illegaler Substanzen, der bei 1479 der Verstorbenen festgestellt wurde. Dies markiert einen Anstieg um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während Heroin nach wie vor als die am häufigsten mit Todesfällen verbundene Substanz gilt, ist ein leicht rückläufiger Trend zu erkennen. Im Gegensatz dazu stiegen die Todesfälle im Zusammenhang mit Kokain und Crack sowie Opiat-Substitutionsmitteln signifikant an. Auch die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit Metamphetaminkonsum ist deutlich höher als im Vorjahr.

Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, bezeichnet die Lage als „sehr ernst“ und betont das hohe Ausmaß an menschlichem Leid, das hinter den statistischen Zahlen steht. Er warnt vor den wachsenden Herausforderungen des Mischkonsums in Deutschland und dem weltweiten Trend zu preiswerten und stärker wirksamen Opioiden und Stimulanzien.

In diesem Kontext unterstreicht der Bundesdrogenbeauftragte die Dringlichkeit einer Stärkung der Präventions-, Beratungs- und Hilfesysteme, insbesondere für gefährdete Jugendliche und Personen, die von Crack- und Metamphetaminkonsum betroffen sind. Es wird deutlich, dass niedrigschwellige und umfassende Hilfeangebote, wie sie beispielsweise in Drogenkonsumräumen wie der Berliner Birkenstube der vista gGmbH bereitgestellt werden, einen entscheidenden Beitrag leisten können, um Leben zu retten.

Christina Rummel, Geschäftsführerin der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), warnt vor den finanziellen Engpässen, denen viele öffentlich finanzierte Suchtberatungsstellen gegenüberstehen. Diese drohen Beratungsangebote einzuschränken oder sogar ganz zu streichen, was eine adäquate Versorgung suchterkrankter Menschen gefährdet. Rummel fordert daher eine stabile Finanzierung der Suchtberatung, um sicherzustellen, dass Menschen mit Suchterkrankungen nicht alleine gelassen werden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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