Kate Neuber-McManamon, eine Amerikanerin, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt, hat jüngst die Berichterstattung über Donald Trump in deutschen Medien scharf kritisiert. Sie fühlt sich sowohl mit ihrer Wahlheimat als auch mit den USA verbunden und ist besorgt über die einseitige Darstellungen von Trumps Präsidentschaft. Dies berichtet die Schwäbische Post. Neuber-McManamon stellte fest, dass die deutsche Berichterstattung oft den Widerstand gegen Trumps Politik ignoriert, insbesondere die zunehmenden Stimmen von Republikanern, die sich gegen dessen Ansätze wehren.
Während ihrer Zeit in Deutschland hat Neuber-McManamon zwei Töchter geboren und arbeitet für einen amerikanischen Softwareanbieter. Sie hat auch im Lions-Club Göppingen aktiv teilgenommen. Ihre Sorgen über die aktuellen politischen Geschehnisse in den USA sind jedoch nicht unbegründet: Die US-Verbraucherschutzbehörde (CFPB) wurde kürzlich auf Anweisung von Präsident Trump und seinem Berater Elon Musk geschlossen. Laut einem Bericht von Tagesschau gab es mindestens 40 rechtliche Anfechtungen gegen die Anordnungen der Trump-Regierung, was die verfassungsmäßigen Grundlagen offenbar auf die Probe stellt.
Medienberichterstattung und politische Lage
Neuber-McManamon bemängelt auch die geringe Aufmerksamkeit, die protestierenden Bürgern in den Medien zuteilwird. Sie verweist auf landesweite Demonstrationen gegen die Reduzierung von Frauenrechten und kritisiert besonders die Pläne, dass Mädchenschulen keine staatliche Unterstützung mehr erhalten sollen. Als Teil dieser Entwicklung betont sie die Notwendigkeit einer ausgewogeneren Berichterstattung über die innenpolitischen Herausforderungen in den USA.
Die Berichterstattung über Trump wird in Deutschland oft als politisiert wahrgenommen. Im Vergleich dazu zeigen amerikanische Medien eine klare parteipolitische Positionierung. Die Bundeszentrale für politische Bildung hebt hervor, dass unabhängige Kommentatoren in den USA oft eine größere Rolle spielen als in Deutschland, wo öffentlich-rechtliche Sender mehr Neutralität anstreben.
Persönliche Entwicklungen
Neben ihren politischen Anliegen hat Neuber-McManamon im Dezember die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt, da sie die Möglichkeit der Doppelstaatlichkeit wahrnehmen möchte. Ihre Bedenken in Bezug auf die Sicherheit von Amerikanern im Ausland, insbesondere im Kontext des Ukraine-Kriegs, haben ihre Rückkehr zu den USA insgesamt in Frage gestellt.
Insgesamt zeigt sich, dass in der aktuellen politischen Lage in den USA und dem Einfluss der Medien auf die öffentliche Meinung, eine differenzierte Betrachtung essentiell ist. Neuber-McManamon vertritt die Ansicht, dass auch unter Republikanern ein Widerstand gegen Trumps Politik existiert, der mehr Beachtung finden sollte. Die Entwicklungen in den USA, insbesondere die Schließung der CFPB und die politische Polarisierung, sind Ausdruck einer tiefgreifenden Verfassungskrise.