Amazon schließt planmäßig sein temporäres Sortierzentrum im Gewerbegebiet Steitzhof bei Contwig. Der letzte Nutzungstag ist der 8. Januar 2025, wie der Amazon-Sprecher Steffen Adler bestätigte. Das Sortierzentrum wurde Anfang September 2024 in Betrieb genommen und war auf eine kurzfristige Nutzung ausgelegt. Die große Halle mit einer Länge von 340 Metern und einer Breite von 150 Metern bot ausreichend Platz für die Verarbeitung von Paketen aus verschiedenen Logistikzentren, die für die regionale Auslieferung vorbereitet wurden. In Spitzenzeiten sortieren die etwa 200 Mitarbeitenden täglich hunderte Tausende Pakete.

Die Arbeitszeiten am Standort sind in zwei Schichten organisiert, von 12:30 bis 20:30 Uhr und von 20:30 bis 4:30 Uhr. Amazon bietet seinen Angestellten einen Einstiegslohn von mindestens 15 Euro brutto pro Stunde und zusätzliche Leistungen wie die Übernahme von Kosten für das 49-Euro-Deutschland-Ticket und betriebliche Altersvorsorge. Zudem wurde ein kostenloser Bus-Werksverkehr eingerichtet, der Mitarbeitende nach Pirmasens und Zweibrücken bringt. Während der Sortierung kommen sowohl manuelle als auch automatisierte Prozesse zum Einsatz.

Zukunft des Standorts ungewiss

berichtet, dass es Überlegungen zur Rückkehr von Amazon an den Standort gibt, allerdings existieren derzeit keine konkreten Pläne. Es ist unklar, ob die Beschilderung nach dem Abzug bestehen bleibt, was auf ein mögliches langfristiges Engagement hindeuten könnte. Die Halle ist Teil eines Logistiknetzwerks, das Amazon in Deutschland ständig ausbaut.

Um die Logistik-Infrastruktur weiter zu entwickeln, plant Amazon, 10 Milliarden Euro in Deutschland zu investieren. Diese Investitionen sind darauf ausgerichtet, das bestehende Logistiknetzwerk sowie die Cloud-Infrastruktur zu erweitern. Insgesamt sollen rund 4.000 neue Arbeitsplätze in drei neuen Logistikzentren geschaffen werden. Dazu zählen Standorte in Horn-Bad Meinberg, Erfurt und Großenkneten.

Langfristige Investitionen und Auswirkungen

Seit 2010 hat Amazon über 77 Milliarden Euro in Deutschland investiert, was die Schaffung von Arbeitsplätzen und einen signifikanten Beitrag von schätzungsweise 50 Milliarden Euro zum deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) zur Folge hatte. Die Zahl der festangestellten Mitarbeiter in Deutschland wird voraussichtlich auf 40.000 steigen. Für die Cloud-Infrastruktur plant das Unternehmen bis 2026 Investitionen in Höhe von 8,8 Milliarden Euro.

Amazon stellt nicht nur Arbeitsplätze zur Verfügung, sondern bietet auch Schulungs- und Entwicklungsprogramme für seine Mitarbeitenden an, übernimmt bis zu 8.000 Euro der Schulungskosten und hat damit über 150.000 Menschen weltweit erreicht. Diese Programme sind Teil der umfassenderen Strategie von Amazon, digitale Kompetenzen zu fördern und die lokalen Wirtschaftsstrukturen zu stärken.