Deutschland

Alzheimer-Medikament Leqembi: Hohe Erwartungen und gemischte Hoffnungen

Ein neuer Hoffnungsschimmer für Alzheimer-Erkrankte: Das Medikament Leqembi, dessen Wirkstoff Lecanemab ist, hat die Zulassungsempfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) erhalten. Dies könnte der Durchbruch sein, den viele Angehörige und Betroffene herbeigesehnt haben. Doch diese Behandlung ist nicht für alle zugänglich, sondern ist auf einen ganz speziellen Personenkreis begrenzt. Wie Presseportal berichtet, ist die Anwendung in erster Linie für Patienten im frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit vorgesehen, die entweder eine oder gar keine Kopie des ApoE4-Gens haben. Wer hingegen das doppelte ApoE4-Gen besitzt, bleibt von der Therapie ausgeschlossen, da hier das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen signifikant höher ist.

Leqembi: Die erste ursächliche Behandlung

Diese Zulassung könnte tatsächlich wegweisend sein! Dr. Anne Pfitzer-Bilsing von der Alzheimer Forschung Initiative hebt hervor, dass Leqembi das erste Medikament in Deutschland ist, das die möglichen Ursachen von Alzheimer angeht, anstatt nur die Symptome zu behandeln. Es könnte den Krankheitsverlauf um einige Monate verlangsamen, auch wenn eine Heilung nicht in Sicht ist. Die Behandlung muss allerdings engmaschig überwacht werden und erfolgt alle zwei Wochen intravenös. Die strengen Regulierungen sollen sicherstellen, dass die Therapie nur bei Patienten durchgeführt wird, die mobil und belastbar genug sind, um die anspruchsvollen Untersuchungen zu durchlaufen.

Die Forschung zu diesem Medikament ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Es gibt erste Anzeichen, dass eine längere Behandlung möglicherweise die positiven Effekte verstärken könnte, was die Hoffnung auf Verbesserungen aufrechterhält.

Frauen vs. Männer: Ungleichheit in der Wirkung

Eine kritische Frage bleibt jedoch: Wie steht es um die Wirkung bei Frauen? Der Diskrepanz bei der Wirksamkeit zwischen den Geschlechtern zufolge kann das Medikament bei Männern den Krankheitsverlauf um bis zu 43 Prozent verlangsamen, während bei Frauen dieser Effekt nur 12 Prozent beträgt. Laut Spiegel zeigt eine Analyse der zugrunde liegenden Studien, dass rund zwei Drittel der Alzheimer-Patienten Frauen sind. Es besteht dringender Forschungsbedarf, um herauszufinden, warum diese Unterschiede auftreten und ob Leqembi nicht bei allen Patienten gleich gut wirkt.

Diese neue Therapieoption bringt zugleich Herausforderungen für die medizinische Versorgung mit sich. Ärzte müssen sicherstellen, dass frühdiagnostische Maßnahmen verbessert werden, um die passenden Patienten rechtzeitig zu identifizieren. Auch die erforderliche Anzahl an Fachärzten muss erhöht werden, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

Insgesamt markiert die Empfehlung zur Zulassung von Leqembi einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen Alzheimer, auch wenn die Behandlung auf eine begrenzte Patientengruppe beschränkt bleibt. Die Möglichkeit, dass Erkrankte bald neue Therapieansätze erhalten, gibt Hoffnung. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Forschung in den kommenden Jahren zu besseren Ergebnissen, insbesondere für Frauen, führen wird.

Ort des Geschehens

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 18
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 132
Analysierte Forenbeiträge: 97

Quelle/Referenz
presseportal.de
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