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Allfarblori in Not: Von Misshandlung zur Hoffnung in Cloppenburg

Ein Allfarblori, der in Cloppenburg aus nicht artgerechter Haltung beschlagnahmt wurde, wird nun bei Mühle Wessling aufgepäppelt, während die Behörden darüber entscheiden, ob der Halter die Voraussetzungen für eine artgerechte Pflege erfüllen kann.

Die Rettung eines Allfarbloris in Cloppenburg wirft Fragen zur artgerechten Tierhaltung auf. Der Vogel hat in seinem bisherigen Leben erhebliches Leid erfahren, da er unter nicht artgerechten Bedingungen gehalten wurde. Dies ist ein Beispiel für die Herausforderungen und notwendigen Veränderungen im Umgang mit exotischen Haustieren, die häufig in Deutschland populär sind.

Ein untypisches Zuhause für einen Allfarblori

Der Allfarblori, bekannt für sein leuchtendes Federkleid, ist in seinem aktuellen Zustand alles andere als strahlend. Nachdem er einem Bekannten von Georg Kötter, dem Seniorchef der Zoobedarf Mühle Wessling in Cloppenburg, zugeflogen war, wurde schnell klar, dass der Vogel dringend Hilfe benötigte. „Das Federkleid ist stark angegriffen, aber wir sehen schon die Anzeichen, dass es wieder farbenfroh werden wird“, berichtet Kötter.

Die missliche Vorgeschichte des Vogels

Das Veterinäramt des Landkreises Cloppenburg bestätigt die unhaltbaren Lebensumstände, die der Vogel durchleben musste. Laut Kreis-Pressesprecher Frank Beumker war der Lori nicht artgerecht gehalten worden, was zu seinem schlechten Gesundheitszustand führte. Einsamkeit und unsachgemäße Behandlung durch den Vorbesitzer haben dazu beigetragen, dass das Tier extrem anhänglich und zutraulich ist – eine Verhaltensweise, die eher untypisch für Papageien ist, die normalerweise in sozialen Gruppen leben.

Die Herausforderungen der Pflege

Um dem Vogel die bestmögliche Genesung zu ermöglichen, erhält er bei Mühle Wessling spezielle Pflege. Kötter schildert, wie der Lori sich über den täglich frisch zubereiteten Brei und andere Leckereien hermacht. „Der Lori braucht es feucht und warm“, erklärt er. Die speziellen Pflegebedingungen sind entscheidend, um die Lebensqualität des Tieres zu verbessern und ihm zu helfen, seine Farben wiederzugewinnen.

Die Wichtigkeit von artgerechter Haltung

Dieser Vorfall unterstreicht die Dringlichkeit eines Umdenkens in der Haustierhaltung, besonders wenn es um exklusive Arten wie den Allfarblori geht. Kötter betont die Notwendigkeit, dass solche Tiere nicht als „Kuscheltiere“ betrachtet werden sollten. Stattdessen sei eine Haltung, die ihren natürlichen Bedürfnissen gerecht wird, unerlässlich. „Die Tiere brauchen die Gesellschaft von Artgenossen und ein Umfeld, das ihrem natürlichen Lebensraum ähnelt“, so Kötter weiter.

Ein Blick in die Zukunft

Die Zukunft des Allfarbloris bleibt ungewiss. Mühle Wessling hofft, dass er bald in einen Vogelpark oder Tiergarten umziehen kann, in dem er mit Artgenossen leben darf. Der Landkreis Cloppenburg wird nun prüfen, ob der ehemalige Halter die Bedingungen für eine artgerechte Haltung erfüllen kann. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob der Vogel die Chance auf ein besseres Leben erhält.