Am 12. Januar 2025 hat die Alternative für Deutschland (AfD) auf einem Parteitag in Riesa Alice Weidel als Kanzlerkandidatin nominiert. Die Bestätigung erfolgte einstimmig per Akklamation, während Delegierte den Slogan „Alice für Deutschland“ skandierten und schwarz-rot-goldene Fahnen schwenkten. Weidel, die bereits in den vergangenen Bundestagswahlen 2017 und 2021 als Teil eines Spitzenkandidaten-Duos agierte, trat nun als erste Kanzlerkandidatin der AfD in ihrer Geschichte auf.

In ihrer Rede forderte Weidel eine drastische Wende in der deutschen Asylpolitik und kündigte an, Deutschland aus dem EU-Asylsystem aussteigen zu wollen. Zudem plante sie, die deutschen Grenzen „dicht“ zu machen und „Rückführungen in großem Stil“ durchzuführen. Ihr Vorschlag ist Teil eines neu formulierten Wahlprogramms, das den Begriff „Remigration“ beinhaltet, ein Thema, das zuvor nicht im Entwurf enthalten war. Des Weiteren ließ sie verlauten, dass alle Windräder abgerissen und funktionsfähige Kernkraftwerke wieder ans Netz genommen werden sollen.

Politische Agenda und Herausforderungen

Weidel sprach sich auch dafür aus, Öl- und Gasheizungen sowie Verbrenner gleichberechtigt zuzulassen und die Nord Stream-Pipeline wieder in Betrieb zu nehmen, um russisches Gas zu beziehen. Sie kündigte zudem an, alle Gender-Studies an Hochschulen abzuschaffen und kritisierte Universitäten als „queer-woke Kaderschmieden“.

Die AfD hat gegenwärtig in Umfragen einen Stimmenanteil von etwa 20 Prozent, liegt jedoch hinter der Union, die eine Koalition mit der AfD ausgeschlossen hat. Der Parteitag selbst fand mit über zwei Stunden Verspätung statt, nachdem das nötige Quorum an Delegierten zunächst nicht erreicht wurde.

Proteste und Reaktionen

Vor dem Parteitag gab es erhebliche Proteste, bei denen mehr als 12.000 Menschen gegen die AfD demonstrierten. Diese Proteste führten zu Sitzblockaden, die den Zugang zum Veranstaltungsort erschwerten und zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei führten. Sechs Polizeibeamte wurden leicht verletzt, und die Polizei musste Pfefferspray einsetzen, um die Situation zu deeskalieren. AfD-Co-Chef Tino Chrupalla kritisierte die Demonstranten scharf und bezeichnete sie als „Antidemokraten und Terroristen“.

Die internen Diskussionen innerhalb der Partei beinhalten auch eine engere Anbindung der Jugendorganisation „Junge Alternative“, ein Thema, das auf gemischte Reaktionen stößt. Trotz der Kontroversen und Herausforderungen bleibt die AfD entschlossen, ihre politischen Visionen in den kommenden Wahlen zu verwirklichen.

Für tiefere Einblicke in das Wahlprogramm der AfD und weitere Informationen können Interessierte die offizielle Webseite der Partei besuchen: afd.de.

Die politische Zukunft der AfD steht somit im Kontext eines sich verschärfenden politischen Klimas, in dem sowohl interne als auch externe Herausforderungen eine Rolle spielen.

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