Am 7. Januar 2025 gab der AfD-Kreisverband im Bodenseekreis bekannt, dass Alice Weidel erneut als Direktkandidatin zur Bundestagswahl antreten wird. Die Entscheidung fiel einstimmig, wobei Weidel mit 100 Prozent der Stimmen von den Mitgliedern gewählt wurde. Zuvor hatte die AfD-Politikerin bereits bei der Bundestagswahl 2021 in der gleichen Region kandidiert und dabei das Direktmandat an Volker Mayer-Lay von der CDU verloren.

Weidel wird in ihrer Rolle als Co-Vorsitzende der AfD, die sie seit Juni 2022 gemeinsam mit Tino Chrupalla innehat, den Wahlkampf antreten. Bei einem bevorstehenden Bundesparteitag in Riesa will die AfD Weidel zudem zur Kanzlerkandidatin küren. Dies wäre ein bedeutender Schritt, da es die erste Nominierung einer Kanzlerkandidatin der AfD darstellt. Die Bestätigung dieser Nominierung gilt als Formsache, da sie bereits im Dezember 2023 offiziell als Kandidatin nominiert wurde.

Wahlkampf und Politische Schwerpunkte

Im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 hat die AfD ihre politischen Schwerpunkte, die Teil ihres Wahlprogramms sein werden, skizziert. Die Partei plant unter anderem die Senkung der Energiekosten, die Abschaffung des Heizungsgesetzes sowie die Wiedereinführung der Kernkraft. Dazu gehören Maßnahmen wie die Wiederinbetriebnahme abgeschalteter Atomkraftwerke und die Verlängerung von Kohlekraftwerkslaufzeiten.

Auch die Steuerpolitik gehört zu den zentralen Themen: Die AfD fordert Steuersenkungen und eine Erhöhung des Steuerfreibetrags, finanziert durch Einsparungen im sozialen Bereich. Außerdem setzt die Partei auf eine rigide Flüchtlingspolitik, die unter anderem Sachleistungen für ausländische Staatsbürger ohne Sozialversicherungsbeiträge vorsieht. Des Weiteren wird ein umfassender Grenzschutz und ein möglicher Austritt Deutschlands aus der EU und dem Euro-System gefordert.

Kritik und Herausforderungen

Die AfD sieht sich jedoch auch großen Herausforderungen gegenüber. Viele im Bundestag vertretene Parteien schließen eine Koalition mit der AfD aus, während 113 Bundestagsabgeordnete einen Antrag auf Verbot der Partei beim Bundesverfassungsgericht gestellt haben. Zudem wird die AfD von Verfassungsschutzämtern als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft; die Jugendorganisation der Partei ist ebenfalls betroffen.

Trotz dieser Schwierigkeiten konnte die AfD in den vergangenen Umfragen signifikant zulegen und gilt derzeit als die zweitstärkste Kraft hinter der CDU. CDU-Parteichef Merz hat klargestellt, dass es keine Zusammenarbeit mit der AfD geben werde, was die politische Landschaft in Deutschland weiter kompliziert.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, nicht nur für Weidels persönliche politische Karriere, sondern auch für die Gesamtstrategie der AfD im Hinblick auf die Bundestagswahl 2025 und die damit verbundenen Herausforderungen.

Für weitere Informationen siehe ZVW, Zeit und Deutschlandfunk.