Am 10. Januar 2025 wurde im Landkreis Märkisch-Oderland ein Erstausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln festgestellt. Die Bestätigung des Virus durch das Friedrich-Loeffler-Institut markiert den ersten Fall dieser hochansteckenden Tierkrankheit in Deutschland seit 1988. Von den 14 infizierten Tieren verendeten bereits drei, wodurch lokale Behörden gezwungen waren, rasche Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche zu ergreifen. Weitere Analysen von Proben laufen zur Klärung des Geschehens und um festzustellen, ob noch weitere Bestände betroffen sind. In Hönow, wo der Ausbruch vermeldet wurde, beraten die zuständigen Stellen über das weitere Vorgehen gegen die Viruserkrankung. Die genauen Ursprünge des Virus bleiben bisher unklar, jedoch gibt es keine Hinweise auf eine Ausbreitung zu anderen Tierbeständen.
Als Sofortmaßnahme hat Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt ein 72-stündiges Transportverbot für Klauentiere angeordnet. Dieses Verbot betrifft nicht nur die betroffenen Regionen, sondern auch den Landkreis Barnim und die Stadt Berlin. Der Transport von empfänglichen Tieren wie Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen sowie deren Produkten ist bis einschließlich 13. Januar 2025 untersagt. Schlachtbetriebe und der Einzelhandel sind von den Einschränkungen nicht betroffen. Verstöße gegen das Verbot können als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Um die lokale Landwirtschaft zu schützen und eine Ausbreitung zu verhindern, wurden zudem Schutzzonen mit einem Radius von mindestens 3 Kilometern und Überwachungszonen von 10 Kilometern um den betroffenen Betrieb eingerichtet.
Folgen für die Landwirtschaft
Die Auswirkungen des Ausbruchs könnten gravierend sein. So hat Südkorea bereits die Importe von Schweinefleisch aus Deutschland gestoppt, und die Niederlande erhoben ein Transportverbot für Kälber. Diese Maßnahmen könnten die deutschen Agrarexporte empfindlich treffen. Um der Situation entgegenzuwirken, wird erwogen, einen Impfstoff einzusetzen, der gegen den spezifischen Serotyp O des Virus wirksam ist. Es steht bereits ein Vakzin zur Verfügung, und die Produktion könnte innerhalb weniger Tage erfolgen. Eine endgültige Entscheidung über den Einsatz einer Impfung ist jedoch noch nicht gefallen.
Um die Kontrolle über die Lage zu behalten, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) einen Zentralen Krisenstab für Tierseuchen einberufen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir informiert in dieser Situation die Amtskolleginnen und -kollegen der Länder über den Ausbruch und die bereits eingeleiteten Bekämpfungsmaßnahmen. Die epidemiologischen Untersuchungen zur Ermittlung der Einschleppungsursachen laufen derzeit, um mögliche weitere Risiken für die Tiergesundheit zu minimieren.
Experten sind sich einig, dass der Virusübertrag auf Menschen äußerst selten ist, was zumindest in dieser Hinsicht Entwarnung gibt. Dennoch bleibt die Situation angespannt, und weitere Überwachungsmaßnahmen sind geplant, um die Tierbestände zu schützen und die Bevölkerung über die Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um die volle Tragweite des Ausbruchs zu beurteilen und das weitere Vorgehen zu bestimmen.
Zusammenfassend verdeutlicht dieser Vorfall die Risiken, die mit der Ausbreitung von Tierseuchen verbunden sind, und die Wichtigkeit umfassender Schutzmaßnahmen in der Landwirtschaft. Die Situation bleibt dynamisch, und die Behörden müssen schnell auf mögliche Herausforderungen reagieren, um die Tiergesundheit und die Interessen der Landwirte zu wahren.