Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg bei Wasserbüffeln sorgt für große Sorgen in Schleswig-Holstein. LN Online berichtet, dass die MKS als hochgefährlich gilt und sich schnell verbreiten kann. Landwirtschaftsminister Werner Schwarz bezeichnet die aktuelle Lage als „sehr besorgniserregend“. Die Krankheit führt bei erwachsenen Tieren zu Mattigkeit und endet bei Jungtieren oftmals tödlich.
In Schleswig-Holstein sind Rinder-, Schweine- und Schafhalter dazu aufgerufen, ihre Bestände zu sichern. Infizierte Tiere müssen gekeult werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Ein selbst für die emotionale und wirtschaftliche Situation schwerwiegender Schritt, besonders vor dem Hintergrund, dass die Tierbestände in Schleswig-Holstein beeindruckende Zahlen aufweisen: 912.249 Rinder leben auf 6.565 Höfen, 1 Million Schweine auf 500 Höfen und es gibt 198.000 Schafe bei 920 Haltern.
Präventionsmaßnahmen in Schleswig-Holstein
Um der drohenden Gefahr zu begegnen, hat Schleswig-Holstein einen Rahmenvertrag mit einem Veterinär-Dienstleister zur Unterstützung bei den notwendigen Keulungsmaßnahmen geschlossen. Zudem erhalten die Landwirte Empfehlungen für Biosicherheitsmaßnahmen. Diese umfassen beispielsweise die Verwendung von Schutzkleidung für Besucher und Tierärzte in Ställen, Minimierung von Tiertransporten sowie die Reinigung und Desinfektion von Fahrzeugen. Zu den weiteren Maßnahmen gehört es, kein Futter aus Essensresten zu geben und im Verdachtsfall sofort einen Tierarzt zu verständigen.
Besonders alarmierend ist, dass Wildschweine als Überträger des Virus in Frage kommen, während die MKS für Menschen ungefährlich ist. Daher werden Halter, die Tiere aus Brandenburg gekauft haben, isoliert, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Veranstaltungen und Auktionen mit Tieren sind vorübergehend in Schleswig-Holstein verboten, während Importverbote tierischer Lebensmittel aus betroffenen Regionen empfohlen werden.
Die Blauzungenkrankheit als weiteres Risiko
Zusätzlich ist die Blauzungenkrankheit (BT) in Schleswig-Holstein weit verbreitet und stellte bereits von Juli bis September 2024 ein großes Problem dar. Laut BMEL zeigten die Tiere Symptome wie Hautveränderungen im Maulbereich und eine Abnahme der Milchleistung. Die BT wird durch blutsaugende Mücken der Gattung „Culicoides“ (Gnitzen) übertragen, ist jedoch ebenfalls für Menschen ungefährlich.
Die Krankheit trat im Oktober 2023 wieder in Deutschland auf, nachdem sie zuvor seit 2019 nicht mehr nachgewiesen wurde. \Von diesen Entwicklungen betroffen sind alle Bundesländer, die ihren Status „frei von einer Infektion mit dem Virus der BT“ verloren haben. Eine Impfung wäre eine mögliche Maßnahme zur Bekämpfung, aber gegen den Serotyp BTV-3, der nachgewiesen wurde, gibt es derzeit keinen zugelassenen Impfstoff in Europa. Das BMEL hat jedoch vorläufige Maßnahmen zur Impfungen mit bestimmten Impfstoffen erlassen.
Zusammenfassung der Herausforderungen für die Tierhalter
Die Situation stellt nicht nur ein gesundheitliches Risiko für die Tiere dar, sondern könnte auch erhebliche wirtschaftliche Folgen für die Landwirte mit sich bringen. Sowohl die MKS als auch die Blauzungenkrankheit belasten die Branche und die Landwirtschaft stark. Das BMEL hebt hervor, dass gute Haltungsbedingungen und die Bekämpfung von Tierseuchen entscheidend sind für die Gesundheit der Nutztiere.
Die Landwirtschaft steht vor einer schwierigen Aufgabe, da die Bekämpfung von Tierseuchen wie der MKS und der BT einen ständigen Überblick erfordert und das Wohl der Tiere für die Gesellschaft im Mittelpunkt steht. Da die Tiergesundheit auch die Gesundheit des Menschen indirekt beeinflusst, sind alle Beteiligten gefordert, geeignete Schritte zur Vorbeugung und Bekämpfung von Tierseuchen zu unternehmen.