In Deutschland rückt ein neuer potenzieller Pflanzenschädling verstärkt in den Fokus: Der Japankäfer (Popillia japonica), der sich vorwiegend in der Landwirtschaft ausbreiten könnte. Dies geht aus den jüngsten Aussagen von Olaf Zimmermann, einem Biologen am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe, hervor. Der Experte warnt vor erheblichen Schäden im Wein- und Obstanbau durch diesen Käfer, der über 300 Pflanzenarten befällt und keine natürlichen Feinde in der heimischen Natur hat.
Die ersten Käferlarven, die sogenannten Engerlinge, werden in naher Zukunft erwartet. Erste Schäden könnten bereits in zwei bis drei Jahren sichtbar werden, da der Japankäfer sich rasant ausbreitet. Bereits 2017 wurde der Käfer von Italien in die Schweiz eingeschleppt, und in Baden-Württemberg wurden 2022 erste Exemplare gefangen. Die Einschleppung erfolgte wahrscheinlich über den Güterverkehr, da auch in Bayern ein Exemplar nachgewiesen wurde. Die Schweizer Behörden sind bereits aktiv, um der Ausbreitung entgegenzuwirken und setzen Insektizide zur Bekämpfung ein, wie im Artikel von ZVW berichtet.
Präventive Maßnahmen und Erkennung
Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen bitten die deutschen Behörden die Bevölkerung im Grenzgebiet dazu, verdächtige Käferfunde umgehend dem Pflanzenschutzdienst zu melden. Laut Informationen des Julius Kühn Instituts (JKI) wurde in Basel eine größere Kolonie des Japankäfers entdeckt, was zu einem erweiterten Beobachtungsgebiet führte. Im Dreiländereck um Grenzach-Wyhlen und Weil am Rhein wurden mehrere Fundorte gekennzeichnet, und die Behörden haben eine Pufferzone von rund fünf Kilometern eingerichtet.
Die Larven des Japankäfers verursachen erheblichen Schaden an Graswurzeln und könnten somit auf Grünland und Rasenflächen zerstörerische Auswirkungen haben. Der Käfer wird zudem von der Europäischen Union als prioritärer Quarantäneschädling eingestuft, und sein Auftreten ist meldepflichtig. Um eine Ansiedlung in Deutschland zu verhindern, wird die Bevölkerung aufgefordert, die Merkmale des Japankäfers zu erkennen: Er hat ungefähr die Größe einer Kaffeebohne, einen grün schimmernden Kopf und Halsschild sowie fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibsseite. In den Sperr- und Pufferzonen werden spezielle Duftstofffallen installiert, um die Ausbreitung zu überwachen und weitere Käfer einzufangen.