Im Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg, wurde ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) festgestellt. Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) hat den Virustyp als Serotyp O identifiziert. Diese hochansteckende Tierseuche, die vor allem Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine betrifft, ist nicht auf den Menschen übertragbar und stellt dennoch eine erhebliche Gefahr für die Tiergesundheit und die Landwirtschaft dar. Dies berichtet rbb24.

Nach dem Ausbruch wurden umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung der Krankheit zu versuchen. Unter anderem werden die betroffenen Betriebe in Berlin behördlich gesperrt und überwacht. Während in Berlin bisher kein Fall von MKS bekannt ist, werden zur Sicherheit Warnschilder aufgestellt. Ein Krisenstab wurde einberufen, um die Situation zu überwachen und geeignete Impfstoffe, die in der MKS-Antigenbank Deutschland vorhanden sind, zur Verfügung zu stellen. Diese können innerhalb weniger Tage hergestellt werden, ihre Anwendung hängt jedoch von der weiteren Entwicklung der Seuche ab.

Maßnahmen zur Eindämmung

Für den betroffenen Landwirt, der einen Biobetrieb führt, wurden bereits 14 seiner Wasserbüffel infiziert; drei sind verendet, und elf mussten getötet werden. Alle Paarhufer im Umkreis von einem Kilometer um die betroffene Weide werden ebenfalls getötet, um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Ein Schutzzaun wird errichtet und es werden Schutz- und Überwachungszonen von etwa drei Kilometern bzw. zehn Kilometern um den Tierhalterbetrieb eingerichtet. Diese Maßnahmen betreffen auch den angrenzenden Landkreis Barnim und die Stadt Berlin. Eine Schweinezucht mit 170 Tieren in Mehrow ist ebenfalls betroffen.

Die MKS stellt für die europäische Landwirtschaft eine ernst zu nehmende Bedrohung dar, insbesondere da sie in vielen Regionen der Welt, darunter die Türkei, der Nahe Osten und Teile von Asien, endemisch ist. In Deutschland gab es zuletzt 1988 einen Ausbruch in Brandenburg, und die letzte Epidemie in der EU ereignete sich 2011 in Bulgarien. Das FLI, das 1910 zur Erforschung der MKS gegründet wurde, arbeitet an der Eindämmung und Forschung zu dieser tierischen Seuche.

Globale Perspektive auf die Seuche

MKS ist eine rein tierische Erkrankung und nicht auf den Menschen übertragbar. Dennoch können die wirtschaftlichen Folgen für Landwirte erheblich sein, insbesondere durch Quarantäne, Desinfektionsmaßnahmen und mögliche Exporteinschränkungen. In der Vergangenheit führte eine Epidemie in Großbritannien zu massiven Tötungen von mehr als sechs Millionen Tieren. Internationale Zusammenarbeit und strikte Kontrollmaßnahmen sind daher entscheidend, um die Ausbreitung zu vermeiden und einzudämmen. Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen finden sich auch auf der Website des Friedrich-Löffler-Instituts und der BR Nachrichten.