Aktueller Wintereinbruch in Deutschland bringt erhebliche Verkehrsstörungen mit sich. Schneefall und frostige Temperaturen führen zu zahlreichen Verkehrsunfällen, insbesondere im Norden des Landes. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt eindringlich vor gefährlichem Glatteis im gesamten Bundesgebiet in der Nacht zum Sonntag. In mehreren Bundesländern, darunter Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Thüringen, Hamburg und Bremen, registrieren die Behörden vermehrt Unfälle.
Im Bereich der Polizei Braunschweig wurden in der Nacht über 110 Verkehrsunfälle gezählt, während das Polizeipräsidium Neubrandenburg mehr als 80 Unfälle meldet. Auch in Thüringen und Sachsen sind die Straßen infolge von Glätte gefährlich, wobei die meisten Vorfälle zu Blechschäden und leichten Verletzungen führen. In einem besonders schweren Vorfall auf der A1 bei Sittensen kamen Hunderte Forellen ums Leben, nachdem ein Fischtransporter mit zwei Lkw und einem Auto kollidierte; dabei wurden vier Personen verletzt. Die Feuerwehr sicherte die Unfallstelle in speziellen Schutzanzügen.
Beeinträchtigungen im Verkehr
In Selb, Bayern, kollidierte ein Auto vor einem Bahnübergang mit einem Zug, jedoch gab es glücklicherweise keine Verletzten. In Sonnefeld, ebenfalls in Bayern, verletzten sich vier Insassen, als ihr Auto gegen eine leerstehende Hausmauer prallte, was dazu führte, dass das Gebäude mit einer Stützkonstruktion gesichert werden musste. Zudem wurden am Flughafen BER aufgrund der Glätte mehrere Flüge gestrichen, insgesamt waren etwa 30 Verbindungen betroffen, wobei am Samstag bis zum Mittag 17 Abflüge annulliert wurden.
Die winterlichen Bedingungen haben auch in anderen Regionen des Landes massive Verkehrsstörungen verursacht. Der DWD warnt bis morgen vor weiteren Glatteis- und Schneefallereignissen. In Baden-Württemberg mussten auf der A8, A7 und A5 zahlreiche Unfälle registriert werden, wobei im Raum Konstanz etwa 30 Unfälle gemeldet wurden. Im Saarland wurde die A6 teilweise gesperrt, nachdem es zu rund 25 Unfällen kam, wobei zwei Personen leicht verletzt wurden. In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz informiert die Bevölkerung über Warn-Apps wie Nina sowie Cell Broadcast. In Rheinland-Pfalz herrscht die höchste Warnstufe aufgrund von Glatteis und die dritthöchste aufgrund von Schneefall.
Die Auswirkungen auf den Luftverkehr sind ebenfalls gravierend, da Hunderte Flugverbindungen gestrichen wurden, insbesondere am Frankfurter Flughafen, wo 600 von 1.047 geplanten Flügen betroffen sind. Auch am Flughafen München wurden über 250 von rund 650 geplanten Flügen annulliert. Auf Bahnhöfen wird der Betrieb derzeit als regulär beschrieben, es sind jedoch mögliche Zugausfälle und Verspätungen ab den Mittagsstunden zu erwarten. ICE-Züge dürfen in den betroffenen Regionen maximal mit 200 km/h fahren. Reisende können ihre Tickets aufgrund der Wetterbedingungen flexibel nutzen.