In Sachsen-Anhalt ist die Luftbelastung durch Feinstaub alarmierend hoch. Berichte von merkur.de zeigen, dass die Grenzwerte an den meisten Messstationen überschritten sind. Die EU legt den 24-Stunden-Grenzwert für den Schutz der menschlichen Gesundheit auf 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter fest. In Sachsen-Anhalt wurden diese Werte jedoch nur an drei von 21 Messstationen eingehalten: Unterharz/Friedrichsbrunn (38 µg/m³), Burg (49 µg/m³) und Magdeburg/West (45 µg/m³).
Besonders besorgniserregend sind die höchsten Werte, die in Wittenberg/Dessauer Straße (70 µg/m³) und Halle/Paracelsusstraße (73 µg/m³) gemessen wurden. Der Feinstaub, der in die Lunge gelangen kann, ist gesundheitsschädlich und stellt vor allem für empfindliche Personen, wie Menschen mit Grunderkrankungen, ein Risiko dar. Es wird geraten, dass diese Menschen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden sollten.
Ursachen und Jahreszeitliche Schwankungen
Die hauptsächlichen Quellen für Feinstaub in Deutschland sind der Straßenverkehr, Kraft- und Fernheizwerke, Öfen und Heizungen sowie Industrie und Landwirtschaft. Im Winter steigt der Feinstaubausstoß häufig an, beispielsweise durch Holzheizungen und den erhöhten Verkehrsaufkommen. Die Luftqualität in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen hat sich jedoch von 2018 bis 2022 insgesamt verbessert, so mdr.de.
Die Umweltbundesbehörde hat herausgefunden, dass in 2022 alle Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland den Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 5 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten haben. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, die Luftqualitätsstandards zu verbessern. Ute Dauert vom Umweltbundesamt spricht sich für niedrigere Grenzwerte aus; jedoch müssen Machbarkeit und Kosten in die Überlegungen einbezogen werden.
Gesundheitsrisiken und politische Forderungen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat neue Daten veröffentlicht, die eine flächendeckende gesundheitsschädliche Belastung mit Feinstaub und Stickstoffdioxid in Deutschland dokumentieren. Laut duh.de überschreiten an 99% der Messstationen die empfohlenen Werte der WHO. Wenn diese Standards eingehalten würden, könnten jährlich bis zu 28.900 vorzeitige Todesfälle durch Feinstaub und 10.000 durch Stickstoffdioxid in Deutschland vermieden werden.
Die DUH fordert die Bundesregierung auf, bis Anfang 2025 die Grenzwerte gemäß WHO-Empfehlungen festzulegen und klar Position zu beziehen, wenn es um die EU-Luftqualitätsrichtlinie geht. Momentan plant Deutschland, sich bei den Verhandlungen zur EU-Luftqualitätsrichtlinie zu enthalten, was von vielen als unzureichend kritisch betrachtet wird.
Insgesamt erfordert die anhaltende Verschlechterung der Luftqualität in Sachsen-Anhalt und bundesweit entschlossene Maßnahmen, um die gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung zu minimieren und eine nachhaltige Verbesserung der Luftqualität zu erreichen.