Die IG Metall warnt vor einer sich weiter zuspitzenden Lage in der Industrie und fordert massive Investitionen von der neuen Bundesregierung in Baden-Württemberg. Barbara Resch, die Bezirksleiterin der IG Metall, äußert in einem aktuellen Bericht, dass die Notwendigkeit eines niedrigen Industriestrompreises betont werden muss, um die Arbeitsplätze in der Region zu sichern. Sie beschreibt die Situation als „mega angespannt“ und warnt vor der möglichen Vernichtung vieler Arbeitsplätze, sollte sich nichts an den Rahmenbedingungen ändern. Resch kritisiert zudem die Meinung, dass Baden-Württemberg keine Förderungen benötige, und fordert klare Weichenstellungen für einen zukunftsfähigen Industriestandort.
Um dem drohenden Verlust von Arbeitsplätzen entgegenzuwirken, fordert die IG Metall eine zügige Modernisierung der Infrastruktur sowie den Abbau von Bürokratie. Insbesondere Investitionen in Zukunftstechnologien, wie etwa im Recycling von E-Auto-Batterien, sollen vorangetrieben werden. In diesem Kontext bezeichnet Resch die Schuldenbremse als „Zukunftsbremse“ und fordert deren Abschaffung. Ohne schnelles Handeln, so Resch, wird die Wirtschaft das dritte Jahr in Folge nicht wachsen.
Aktionstag für bezahlbaren Industriestrom
Am 15. März plant die IG Metall einen bundesweiten Aktionstag mit einer Kundgebung in Stuttgart. Dies geschieht im Zusammenhang mit den stark steigenden Strompreisen, die hohe Belastungen für die energieintensiven Branchen, wie die Stahl- und Chemieindustrie, mit sich bringen. Der durchschnittliche Strompreis an der Strombörse lag 2022 bei 235 Euro pro Megawattstunde, während er im Jahr 2020 noch bei 30 Euro pro Megawattstunde lag. Dies unterstreicht die Gefährdung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Betriebe, die laut der IG Metall ohne politisches Handeln in ernsthafte Schwierigkeiten geraten könnten.
Im Rahmen der geplanten Aktionen am 9. März fordern die IG Metall, IG BCE und IG BAU die Einführung eines speziellen Industriestrompreises, der international wettbewerbsfähig ist. Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Jörg Hofmann, warnt vor dem Verlust von hunderttausenden Arbeitsplätzen in energieintensiven Branchen. Eine nachhaltige Verbesserung der Kostenstruktur ist notwendig, um die Transformation zu klimaneutraler Produktion nicht zu gefährden und strategische Investitionen in grüne Technologien nicht ins Ausland zu verlagern.
Hohe Energiekosten als Risikofaktor
Die Probleme mit hohen Energiepreisen sind nicht neu; Deutschland hat die höchsten Strompreise in Europa. Diese hohen Kosten schränken nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ein, sondern zeigen auch, dass die nationale Energiewende gefährdet ist. Laut einem Bericht des DIHK erleiden viele Unternehmen durch die hohen Preise Schäden in ihrer operativen Leistungsfähigkeit, wodurch die Möglichkeit sinkt, in Forschung und Entwicklung zu investieren. Die hohen Strompreise sind zudem eine Belastung für den Bundeshaushalt und schrecken Unternehmen davon ab, ihre Produktionsstätten in Deutschland zu halten.
Zusätzlich zu den hohen Strompreisen sind auch die Gaspreise in Deutschland exorbitant. Diese liegen bis zu siebenmal höher als in anderen Ländern. Diese Tarifstruktur führt dazu, dass vier von zehn Unternehmen in Deutschland erwägen, ihre Fertigung aufgrund der Energiepreise einzuschränken oder ins Ausland zu verlagern.
Der Appell der IG Metall und der anderen Verbände ist klar: Ein wettbewerbsfähiger Strompreis ist unerlässlich, um die Standortqualität Deutschlands langfristig zu sichern und Arbeitsplatzverluste zu vermeiden. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob die Politik in der Lage sein wird, auf die Forderungen der Industrie und der Arbeitnehmer einzugehen.
SWR berichtet, dass die IG Metall eine entscheidende Rolle in dieser Diskussion spielt und bald zu einem Aktionstag aufrufen wird. Die geforderten Maßnahmen und Investitionen sind entscheidend, um die Herausforderungen der Branche zu meistern, die auch in einem weiteren Bericht der IG Metall thematisiert werden. Laut DIHK droht zudem der Verlust wichtiger Teile der Industrie in Deutschland, wenn nicht bald Maßnahmen ergriffen werden.