In Brandenburg wurde ein weiterer Verdachtsfall der Maul- und Klauenseuche (MKS) gemeldet, was Sorgen um die Tiergesundheit und die wirtschaftlichen Auswirkungen auslöst. Laut remszeitung.de bestätigte der Sprecher des Landkreises Barnim, dass die betroffenen Tiere bereits getötet wurden. Details zu dem betroffenen Tierbestand bleiben jedoch bislang unklar. Die Körper der getöteten Tiere werden nun auf Symptome untersucht und Proben an das Friedrich-Loeffler-Institut geschickt. Die Ergebnisse der Tests stehen noch aus.

Der Verdachtsfall in Brandenburg folgt auf einen ersten bestätigten Ausbruch von MKS bei einer Wasserbüffel-Herde im Landkreis Märkisch-Oderland, der am 10. Januar 2025 bekannt wurde. Hierbei sind seitdem zahlreiche Tiere gekeult worden. Auch auf einem Betrieb in Schöneiche, der Heu vom betroffenen Büffel-Betrieb bezogen hatte, wurden vorsorglich Ziegen, Schafe und Rinder getötet, obwohl letztlich alle Tests negativ waren.

Maßnahmen und Auswirkungen

Um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern, hat Brandenburg ein umfassendes Tiertransportverbot erlassen und Sperrzonen eingerichtet, die sowohl Schutzzonen mit einem Radius von mindestens 3 km als auch Überwachungszonen von mindestens 10 km umfassen. Innerhalb dieser Zonen ist der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen grundsätzlich untersagt. Dies wurde erforderlich, da MKS eine hochansteckende Virusinfektion ist, die nicht nur Klauentiere wie Rinder und Schafe, sondern auch Zoo- und Wildtiere betreffen kann. Die Krankheit ist für den Menschen jedoch ungefährlich, wie bmel.de berichtet.

Die wirtschaftlichen Folgen des Ausbruchs sind bereits spürbar. Marcus Rothbart, Hauptgeschäftsführer des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt, äußerte Besorgnis über mögliche Preissenkungen für Nutztierhalter aufgrund der bestehenden Exporteinschränkungen. Mehrere Länder, darunter Großbritannien, die Niederlande und Südkorea, haben bereits Einfuhrverbote für Fleischprodukte und lebende Tiere aus Deutschland erlassen. Diese Beschränkungen bleiben solange in Kraft, bis Deutschland zwei Jahre seuchenfrei ist. Der Fleischproduzent Tönnies in Weißenfels ist ebenfalls betroffen, da Exporte nach China und Korea nicht mehr möglich sind – nicht zuletzt, weil der Markt zuvor durch einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest stark eingeschränkt war.

Aktuelle Entwicklungen und Vorsorgemaßnahmen

Sofort nach Bekanntwerden des ersten Ausbruchs wurde in Sachsen-Anhalt ein Krisenstab einberufen. Das Agrarministerium koordiniert sich eng mit den Behörden in Brandenburg und anderen Bundesländern, um die weiteren Schritte in der Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche zu besprechen. Veranstaltungsverbote für Empfängliche Tiere wurden verhängt, und die Landwirtschaft wurde angewiesen, verstärkte Kontrollen und Überwachungsmaßnahmen einzuführen. Ein 72-stündiges „Stand Still“ wurde für Klauentiere in Brandenburg und Berlin angeordnet, um eine weitere Verbreitung der Seuche zu verhindern. Zudem blieben der Zoo und der Tierpark in Berlin infolgedessen geschlossen.

Die Situation stellt eine erhebliche Herausforderung für die Betroffenen dar. Der Zentrale Krisenstab Tierseuchen wurde aktiv, um gemeinsam mit den Bundesländern und der EU über das weitere Vorgehen in der Bekämpfung der MKS zu beraten. Die nächsten Tage und Wochen werden entscheidend sein, um die Ausbreitung dieser gefährlichen Tierseuche einzudämmen.