Am 10. Januar 2025 wurde ein erster Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland seit über 35 Jahren in einer Büffel-Herde im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland, nahe Berlin, festgestellt. Dies wurde durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt, nachdem bei Proben eines der Tiere das Virus nachgewiesen wurde. Aufgrund des aktuellen Seuchenereignisses sind die Sorgen der Landwirte vor einer weiteren Ausbreitung und den damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen besonders groß.
In der betroffenen Region verendeten drei Wasserbüffel in Hönow, und es wurde beschlossen, den gesamten Bestand in dieser Region, einschließlich elf weiterer Büffel, zu töten. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche umfassen die Einrichtung einer Sperrzone von mindestens drei Kilometern und ein Verbot von Tiertransporten, um ein weiteres Ausbreiten des Virus zu verhindern.
Maßnahmen und Überwachung
Die Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) kündigte umgehende Maßnahmen an, darunter epidemiologische Untersuchungen zur Aufklärung des Ansteckungswegs. Diese Untersuchungen werden in enger Zusammenarbeit mit dem FLI durchgeführt, das auch eine Taskforce aus Tierärzten und Spezialisten gebildet hat. Zudem erstreckt sich die Überwachungszone auch auf Teile des Landkreises Barnim und Berlin, um zusätzliche Tierhaltungsbetriebe auf mögliche Infektionen zu überprüfen.
Die Krisenstäbe der zuständigen Behörden arbeiten mit Hochdruck an der Erfassung der Situation. Der Bundestag wird den Ausbruch in der nächsten Woche in einer Sondersitzung des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft am 15. Januar behandeln. Bis Montag werden weitere Informationen über das Virus und die laufenden Untersuchungen erwartet.
Über das Virus
MKS ist eine hochansteckende, meldepflichtige Viruserkrankung, die nicht nur Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine, sondern auch Zoo- und Wildtiere betreffen kann. Symptome bei erkrankten Tieren können hohes Fieber, Appetitlosigkeit sowie Blasenbildung am Maul, Zunge, Klauen und Zitzen umfassen, aber die Erkrankung führt in den meisten Fällen bei adulten Tieren nicht zum Tod. Trotzdem hat MKS das Potenzial für katastrophale wirtschaftliche Auswirkungen, was auch bereits 2001 in Großbritannien der Fall war. Millionen Tiere wurden wegen eines schweren Seuchenzugs getötet.
Die Ausbreitung des Virus kann über direkten Kontakt sowie durch die Luft erfolgen. Es ist zu beachten, dass MKS für den Menschen ungefährlich ist. Unter hygienischen Bedingungen stellen pasteurisierte Milch und Fleisch keine Gefahr dar. Es ist wichtig, die Erkennung von Infektionen frühzeitig zu gewährleisten, da bei Nachweis einer Infektion die sofortige Tötung des gesamten Tierbestands innerhalb eines Betriebs ebenso zwingend angeordnet wird, wie strenge Maßnahmen für Klauentiere in der Umgebung.
Die letzten MKS-Fälle in Deutschland traten 1988 auf, während die Seuche weiterhin in Ländern wie der Türkei, im Nahen Osten, in Afrika, Asien und Teilen Südamerikas vorkommt. Insbesondere illegal eingeführte tierische Produkte aus betroffenen Ländern können ein Risiko darstellen. Die Behörden sind sich der Situation bewusst und reagieren mit umfassenden Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche, wie *ksta.de* berichtet, während *zdf.de* auf die strengen Richtlinien des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hinweist.
Die kommenden Tage sind entscheidend für die Rückverfolgbarkeit und Bekämpfung des MKS-Ausbruchs. Die betroffenen Landwirte und deren Angehörige stehen unter großem Druck, während die Überwachung und Kontrolle der Tierbestände von größter Bedeutung ist.