Das hochansteckende Geflügelpestvirus wurde im Landkreis Forchheim bei mehreren Schwänen nachgewiesen, wie das Landratsamt Forchheim am 7. Februar 2025 berichtete. Bei den betroffenen Tieren zeigten sich Symptome wie Schwäche, Atemnot, Teilnahmslosigkeit und neurologische Störungen, die oft zu einem tödlichen Verlauf führen. Diese alarmierenden Berichte werfen einen Schatten auf die Geflügelhaltung in der Region, wobei eine schnelle Eindämmung der Virusausbreitung notwendig ist.

Das Veterinäramt Forchheim hat in diesem Zusammenhang eindringlich auf die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen in Geflügelhaltungen hingewiesen. Es werden spezifische Empfehlungen formuliert, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Zu den Vorschlägen gehören das Füttern des Geflügels an Orten, die für Wildvögel unzugänglich sind, sowie die Verpflichtung, Geflügel nicht mit Oberflächenwasser zu tränken. Auch das Aufbewahren von Futter und Gegenständen, die mit Geflügel in Berührung kommen, an unzugänglichen Orten ist ein zentraler Punkt.

Biosicherheitsmaßnahmen und Empfehlungen

Für kleine Hobbygeflügelhaltungen gilt es, besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Die Empfehlungen beinhalten, keine fremden Personen in die Stallungen zu lassen und einen Zugang nur mit separater Kleidung und Schuhwerk zu gewähren. Des Weiteren appelliert das Veterinäramt an die Allgemeinbevölkerung, tote Wildvögel nicht anzufassen und den zuständigen Stellen Meldung zu erstatten, sollte es zu Ansammlungen verendeter Tiere oder plötzlichen schweren Erkrankungen des Geflügels kommen. Kontaktierte werden kann das Veterinäramt unter der Telefonnummer 09191/86-3400 oder per E-Mail an veterinaeramt@lra-fo.de.

Zusätzlich zur aktuellen Lage im Landkreis Forchheim wird auch ein europaweites Bild sichtbar. Seit November 2023 sind in Europa knapp 4,4 Millionen Geflügeltiere der Vogelgrippe zum Opfer gefallen. In Niedersachsen gab es von Dezember 2020 bis Dezember 2023 insgesamt 157 Geflügelpest-Ausbrüche, die ca. 2,8 Millionen verendete oder getötete Tiere zur Folge hatten und Kosten in Höhe von 49,5 Millionen Euro verursachten. Diese Entwicklungen haben zur Folge, dass das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) das Risiko von HPAIV H5-Einträgen in deutsche Hausgeflügelhaltungen als hoch einstuft und intensive Biosicherheitsmaßnahmen gesetzlich gefordert werden.

Strategien zur Bekämpfung der Geflügelpest

Die Eindämmung der Hochpathogenen Aviären Influenza (HBPAI), insbesondere des Subtyps H5N1, hat für die Bundesregierung oberste Priorität. Bundesminister Cem Özdemir initiierte einen interdisziplinären Dialog zur Bekämpfung der Tierseuche und den Austausch von Experten aus verschiedenen Fachbereichen. Die allgemeine Gefahrenbewertung für Mensch und Tier in Deutschland wird als äußerst gering eingeschätzt, jedoch werden angemessene Vorsorgemaßnahmen weiterhin gefordert.

Um die Biosicherheit in Geflügelhaltungen zu verbessern, wurde in Niedersachsen ein Biosicherheitskonzept in zehn Handlungsbereichen entwickelt. Dieses Konzept sieht unter anderem Regelungen für den Betrieb, Zutrittskontrollen, Fahrzeugverkehr und Überwachung vor. Ziel ist es, tierhaltenden Betrieben eine Arbeitshilfe zur Implementierung der notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist besonders wichtig, um bei Ausbrüchen der Geflügelpest die Ausbreitung des Virus zu verhindern und die Tiergesundheit zu schützen.

In der aktuellen Situation ist es entscheidend, dass sowohl professionelle als auch hobbymäßige Geflügelhalter ihre Kenntnisse bezüglich Tiergesundheit und Tierseuchen erweitern und die empfohlenen Maßnahmen strikt einhalten.