Am 31. Januar 2025 kam es am Hauptbahnhof Hagen zu einem Vorfall, der die besorgniserregende Gewaltkriminalität in deutschen Bahnhöfen in den Fokus rückt. Ein 42-jähriger Mann, der polnischer Staatsbürger ist, wurde beschuldigt, einen Mitarbeiter der Deutschen Bahn angegriffen zu haben. Der Vorfall ereignete sich gegen 14 Uhr, als der Mann mit seinen Fäusten gegen die Scheibe des Infopoints schlug.
Der 56-jährige Bahnmitarbeiter forderte den Mann daraufhin auf, den Bahnhof zu verlassen. Der Angreifer reagierte jedoch nur zögerlich und machte es notwendig, dass der Mitarbeiter ihn mehrmals in Richtung Ausgang schob. Kurz vor dem Verlassen des Bahnhofs drehte sich der 42-Jährige um und griff nach den Augen des Bahnmitarbeiters, wodurch dessen Brille zerstört wurde. In der folgenden Rangelei fielen beide Männer zu Boden.
Reaktion der Sicherheitskräfte
Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn griffen sofort ein und hielten den 42-Jährigen bis zum Eintreffen der Bundespolizei fest. Auf der Polizeiwache stellte sich heraus, dass der Mann am gleichen Tag bereits wegen Körperverletzung in Erscheinung getreten war. Bei seiner Festnahme widersetzte sich der 42-Jährige den Beamten und wurde daher vorläufig festgenommen.
Die Bundespolizei stellte seine Identität mit einem polnischen Ausweisdokument fest und ermittelte gegen den Mann wegen gefährlicher Körperverletzung sowie Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Der Vorfall ist Teil eines beunruhigenden Trends. Laut Tagesschau sind im Jahr 2024 in deutschen Bahnhöfen die Fallzahlen für Körperverletzungen gestiegen, mit über 10.600 gemeldeten Taten bis Ende Oktober – ein Anstieg im Vergleich zu den 10.115 Fällen im Gesamtjahr 2023.
Sicherheitsmaßnahmen der Deutschen Bahn
Um opferrechtliche Vorfälle zu minimieren, hat die Deutsche Bahn die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. So wurde die Anzahl der Videokameras in Bahnhöfen auf 11.000 und in Regional- und S-Bahnzügen auf über 50.000 erhöht. Auch werden Reisende über Lautsprecherdurchsagen sensibilisiert, ihre persönlichen Gegenstände nicht unbeaufsichtigt zu lassen.
Wie die Dewezet berichtet, nutzen täglich etwa 20 Millionen Menschen die 5.700 Bahnhöfe in Deutschland. Der Bedarf an Sicherheit ist hoch, da rund um die Uhr etwa 6.000 Beamte der Bundespolizei und 4.500 Sicherheitskräfte der Deutschen Bahn im Einsatz sind. Die DB investiert jährlich über 200 Millionen Euro in Sicherheitsmaßnahmen, um die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten.
Dieser Vorfall am Hauptbahnhof Hagen verdeutlicht die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen und das ständige Engagement der Bahn, den Reisenden einen sicheren Aufenthalt zu ermöglichen.