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AfD-Wahlerfolge in Ost und West: Ist Deutschland wirklich zweigeteilt?

Die AfD: Eine bundesweite Herausforderung

Die Europawahl hat gezeigt, dass die AfD die stärkste Kraft in Ostdeutschland ist. Die politische Landkarte ist überwiegend blau gefärbt, fast wie vor 1990. Es scheint, als ob Deutschland politisch wieder in Ost und West unterteilt ist. Allerdings ist die Realität komplexer als es auf den ersten Blick erscheint.

Ein genauerer Blick auf einzelne Städte und Regionen im Westen zeigt deutlich, dass die AfD auch hier Fuß gefasst hat. Die Partei ist nicht mehr nur ein Phänomen des Ostens.

Stärkste Partei in Gemeinderat – Beispielstadt liegt im Westen

Die AfD wurde in Sachsen (31,8 Prozent), Thüringen (30,7 Prozent), Sachsen-Anhalt (30,5 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (28,2 Prozent) und Brandenburg (27,5 Prozent) zur stärksten Partei bei der Europawahl.

ARD-Journalist Thomas Vorreyer betont jedoch, dass es zu einfach ist, die Erfolge der AfD ausschließlich als Problem des Ostens abzutun. Als Beispiel nennt er die Stadt Pforzheim in Baden-Württemberg, wo die AfD ebenfalls bei der Gemeinderatswahl punkten konnte. Die Partei erzielte hier mit 22 Prozent das beste Ergebnis, was zeigt, dass die AfD auch im Westen präsent ist.

Vorreyer weist auf verschiedene Faktoren hin, die den Erfolg der AfD begünstigen, wie ländliche Regionen, eine hohe Arbeiterbevölkerung, Strukturwandel und eine geringe Mobilisierung anderer Parteien. Die Kombination dieser Faktoren erhöht die Wahrscheinlichkeit für Erfolge der AfD. In Pforzheim könnte beispielsweise der hohe Anteil an Russlanddeutschen ein solcher verstärkender Faktor gewesen sein.

Es wird deutlich, dass die AfD nicht nur ein Problem des Ostens ist, sondern auch im Westen fest verankert ist. Institute wie INSA erwägen sogar AfD-Direktmandate bei der kommenden Bundestagswahl in Regionen wie dem Ruhrgebiet, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Dies zeigt, dass der Blick auf die AfD-Politik nicht allein auf besondere Spezifika im Osten gerichtet sein darf.

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