In der 200-Seelen-Gemeinde Groß Luckow in Mecklenburg-Vorpommern wurde bei der Bundestagswahl 2025 ein bemerkenswerter Wahlerfolg für die Alternative für Deutschland (AfD) verzeichnet. Die AfD erzielte dort beeindruckende 74,7 Prozent der gültigen Zweitstimmen, was 71 Stimmen entspricht. Dies macht deutlich, dass die Partei in der Region stark verwurzelt ist, da sie bereits bei früheren Wahlen über 60 Prozent der Stimmen erhalten hatte. Bürgermeister Robert Belz, der parteilos ist, bestätigte diese Entwicklung und wies auf die hohe Wahlbeteiligung von 74,2 Prozent hin, die in Groß Luckow 95 gültige Stimmen zählte.

Im Vergleich zu den landesweiten Ergebnissen schnitt die AfD in Mecklenburg-Vorpommern als stärkste Kraft ab und erreichte 35,0 Prozent der Stimmen. Damit verdoppelte die Partei ihr Ergebnis im Vergleich zur Bundestagswahl 2021, als sie 18,0 Prozent erhielt. Die CDU wurde mit 17,8 Prozent deutlich geschlagen und landete auf dem zweiten Platz, während die SPD in Groß Luckow mit 5,3 Prozent ebenfalls schwach abschnitt.

Wachsender Einfluss der AfD

Die AfD konnte in ganz Mecklenburg-Vorpommern in allen Wahlkreisen als Sieger hervorgehen. In den Städten wie Rostock lag ihr Stimmenanteil bei 23,4 Prozent, gefolgt von der Linken mit 19,5 Prozent und der CDU mit 15,4 Prozent. Politikwissenschaftler Wolfgang Muno identifiziert zwei Hauptwählergruppen der AfD: Überzeugte Rechtsextremisten und chronisch Enttäuschte, die durch thematische Schwerpunkte wie länderspezifische Probleme, das Deutschlandticket und erneuerbare Energien beeinflusst werden.

In Groß Luckow gab es keine Stimmen für die FDP oder die Grünen, und die Gemeinde reiht sich damit in eine Liste von weiteren Orten in Mecklenburg-Vorpommern ein, die ebenfalls hohe AfD-Zweitstimmen erzielten. So kamen Garz auf Rügen und Wrangelsburg auf über 70 Prozent für die AfD.

Gesamtentwicklungen in Mecklenburg-Vorpommern

Die Bundestagswahl stellte einen Wendepunkt dar, da die AfD in Mecklenburg-Vorpommern zum ersten Mal stärkste Kraft wurde. Diese Entwicklung sorgte für Reaktionen in der politischen Landschaft Deutschlands. Die Wahlbeteiligung insgesamt lag bundesweit bei rund 83 Prozent, während CDU-Chef Friedrich Merz nach der Wahl zügige Koalitionsverhandlungen ankündigte. AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel bot in diesem Kontext Verhandlungen mit der Union an. SPD-Chef Lars Klingbeil räumte mangelnde Erfolge ein und kündigte eine personelle Neuaufstellung an.

Das Ergebnis der AfD wurde jedoch nicht von allen begrüßt. Der Zentralrat der Juden äußerte sich besorgt über den Wahlerfolg der Partei, während Bundespolitiker die Notwendigkeit eines Umdenkens in ihren jeweiligen Parteien sahen. Die nächsten Wochen könnten entscheidend für die neue Regierungsbildung und die Ausrichtung der Parteien in Deutschland sein. Bedeutende Veränderungen im politischen Klima zeichnen sich ab, während der Einfluss der AfD weiterhin wächst.

Die Entwicklungen und Wahlergebnisse in Mecklenburg-Vorpommern werfen einen Schatten auf das politische Bild in Deutschland und signalisieren, dass die kommenden Monate für alle beteiligten Parteien herausfordernd werden könnten.

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