In einer aktuellen Warnung an Eltern hat Dr. Matthias Riedl, ein renommierter Ernährungsexperte, vor den potenziellen Gefahren von Quetschies, einer beliebten Snackoption für Kinder, gewarnt. Diese Fruchtmusbeutel werden oft als gesund wahrgenommen, enthalten jedoch beträchtliche Mengen an Zucker, was zu einem erhöhten Risiko für Übergewicht und Diabetes bei Kindern in den ersten drei Lebensjahren führt. Laut Riedl besteht ein bis zu 50% erhöhtes Risiko, wenn Kinder regelmäßig solche Quetschies konsumieren. Dies kritisiert auch die Verbraucherzentrale Niedersachsen, die ähnliche Produkte, einschließlich solcher mit Keks oder Schokopudding, ins Visier nimmt.

Eltern wird empfohlen, ihren Kindern echte Obst- und Gemüseprodukte anzubieten. Echtes Obst spricht nicht nur die Sinne an, sondern fördert zudem die Kaumuskulatur, die wichtig für den Spracherwerb ist. Professor Ulrich Schiffner, ein Zahnmediziner, äußert ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Entwicklung der Kaumuskulatur bei der Nutzung von Quetschies. Eine umfassende Untersuchung von Ökotest aus dem Jahr 2020 ergab, dass von 15 getesteten Quetschies nur eines die Note „gut“ erhielt, wobei besonders hohe Zuckergehalte und das Risiko der Kariesbildung kritisiert wurden.

Ernährung und Schulverpflegung im Fokus

Das Thema gesunde Ernährung zieht sich durch viele Diskussionen in Familien und Bildungseinrichtungen. Eine Studie mit 1.262 Befragungen in Deutschland und Österreich zeigt, dass Eltern zwar oft Vorgaben zur Ernährung machen, die Kinder jedoch nicht immer folgen. Fast die Hälfte der Eltern in Deutschland, und sogar 55% in Österreich, geben an, auf eine gesunde Ernährung bei ihren Kindern zu achten. Während Eltern nach frischen und gesunden Snacks verlangen, legen Kinder großen Wert auf den Geschmack. In Deutschland gaben 71% der Kinder an, dass der Geschmack für sie an erster Stelle stehe.

Die Beliebtheit von Snacks ist vor allem in Schulkiosken bemerkbar, wo 70% der Schüler regelmäßig Lebensmittel kaufen. Dort dominieren süße Backwaren und Süßigkeiten die Verkaufsangebote, während frisches Obst und Gemüse nur selten zu finden sind. Die Mehrzahl der Eltern bewertet die Snackversorgung an Schulen als „befriedigend“, wobei 70% sie als eher ungesund einstufen. Diese Diskrepanz zwischen Eltern und Kindern lässt darauf schließen, dass eine Verbesserung der Schulverpflegung notwendig ist. Die Initiative „Snack5“ möchte Aufklärung bieten und die Schulverpflegung optimieren.

Strategische Ansätze der Bundesregierung

Um gesündere Essgewohnheiten unter Kindern zu fördern, hat die Bundesregierung die Strategie „Gutes Essen für Deutschland“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, den Gehalt an Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten zu reduzieren und die Verfügbarkeit gesunder Nahrungsmittel in Schulen zu erhöhen. Bis 2030 sollen die Essensstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) verpflichtend sein. Diese Standards betonen eine ausgewogene und nährstoffreiche Verpflegung, die auch regionale Produkte einschließt.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Schulverpflegung mehr frisches Obst und Gemüse beinhaltet. Studien zufolge konsumieren viele Kinder in Deutschland nicht genügend Obst und Gemüse, was zu einer erhöhten Gefahr chronischer Krankheiten führt. Eine pflanzenbetonte Ernährung wird nicht nur als vorteilhaft für das individuelle Wohlbefinden angesehen, sondern auch für den Umweltschutz. Die DGE empfiehlt mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag.

Die Bundesregierung setzt auf eine nachhaltige Ernährung, die nicht nur für die Gesundheit der Kinder, sondern auch für Klima- und Artenschutz von Bedeutung ist. Eine gute Schulverpflegung ist daher nicht nur für das körperliche Wohl der Schüler entscheidend, sondern auch für ihre langfristige Gesundheit und Lebensqualität.

Für weiterführende Informationen stehen folgende Links zur Verfügung: Ruhr24 berichtet, Vegconomist diskutiert und Lehrerseite informiert.